US-Präsident Donald Trump sieht sich in der Affäre um die Epstein-Akten zunehmend in einer politischen Sackgasse und droht von seinem eigenen Narrativ eingeholt zu werden: Er hatte seiner Basis wiederholt versprochen, Transparenz zu schaffen und den sogenannten «Deep State» zu entlarven.
Doch mittlerweile schlagen die Vorwürfe gegen ihn selbst zurück. Teile seiner treusten Anhängerinnen und Anhänger werfen Trump nun vor, die Wahrheit zu vertuschen und es gibt es Spekulationen über seine eigenen zweifelhaften Verbindungen zu Epstein. Zusätzlichen Zündstoff lieferte der ehemalige Trump-Verbündete Elon Musk, indem er in einem inzwischen gelöschten Tweet auf «Social Media» behauptete, Trump wolle die Epstein-Akten gezielt zurückhalten, da er selbst darin belastet werde.
Gespaltene Trump-Fans
Die Maga-Community ist über die Aufklärungsstrategie gespalten: Ein harter Flügel fordert die sofortige und vollständige Freigabe aller Akten. Donald Trump versuchte zunächst, das Thema als belanglos herunterzuspielen, dann versuchte er, die gesamte Verantwortung an Justizministerin Pam Bondi abzugeben. Trump stärkte ihr demonstrativ den Rücken, obwohl es in seinem Umfeld Stimmen gibt, die ihre Entlassung fordern, lobte er ihre Integrität und erklärte, dass sie alles glaubwürdige Material veröffentlichen werde.
Sowohl Bondi als auch der FBI-Vorsitzende Kash Patel bekräftigten weiter, nicht an einen Rücktritt zu denken. Beide sind durch die Verbreitung von Verschwörungstheorien rund um Jeffrey Epstein hervorgetreten, bevor sie ihre Ämter in der Trump-Regierung innehatten.
Johnson steht doch hinter Trump
Eine weitere Schlüsselfigur ist Mike Johnson, der Speaker des Repräsentantenhauses. In einem Podcast schien er zunächst einen Bruch mit Trump zu vollziehen und forderte, dass «alles herausgegeben und das Volk entscheiden sollte», was einen Bruch mit dem Präsidenten markiert hätte.
Später stellte er klar, falsch verstanden worden zu sein und erklärte, seine Haltung stimme mit der des Präsidenten überein: Er wolle Transparenz, jedoch unter Schutz der unschuldigen Betroffenen, insbesondere der minderjährigen Opfer von Epsteins mutmasslichen Menschenhandelsverbrechen.
Wachsende Unruhe
Donald Trump hat inzwischen erkannt, dass sein rhetorisches Manövrieren die Unzufriedenheit in den eigenen Reihen nicht eindämmen kann. Der interne Druck wächst, der Präsident zeigt sich gereizt und kann die Affäre um Epstein nicht mehr als blosse Randnotiz abtun. Immer deutlicher wird: Solange zentrale Akten unter Verschluss bleiben, bleibt die Affäre ein politisches Minenfeld. Trump erwägt nun, einen Sonderermittler für weitere Untersuchungen einzusetzen. Doch ob dieser Schritt genügt, den Schaden an seiner Person in Grenzen zu halten, ist fraglich.
Die Diskrepanz zwischen der Welt der Verschwörungstheorien und den offiziellen Ermittlungsergebnissen im Fall Epstein wird ein zentrales Streitthema bleiben und offenbart einen unüberbrückbaren Konflikt in Trumps Identität. Sich gegen die Macht zu stellen, ist ein cleverer Wahlkampftrick. Wenn man jedoch erst einmal im Amt ist, kann man nicht ständig andere für die Taten der Regierung verantwortlich machen. Die Verantwortung liegt bei einem selbst – ob man will oder nicht.
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