Rente beziehen ohne Bankkonto? War bisher möglich. Einige Rentner lassen sich bis heute ihre Rente bar auszahlen. Damit ist bald Schluss. Betroffene müssen handeln.

Bei der Zahlung der Rente steht eine Änderung mit Skurrilitätsfaktor an: In Kürze fällt die Möglichkeit weg, sich die Rente bar auszahlen zu lassen. Klingt schräg, machen aber einige Tausend Rentnerinnen und Rentner wirklich so. 

Statt sich die Rente aufs Konto überweisen zu lassen, erhalten sie jeden Monat einen Scheck, den sie dann in einer Filiale der Postbank gegen Bares einlösen können. Der Clou daran: Man braucht kein eigenes Bankkonto, weder bei der Postbank noch sonstwo.

Zum Jahresende wird diese exotische Art der Rentenzahlung, die sich "Zahlungsanweisung zur Verrechnung" (ZzV) nennt, eingestellt. "Sie müssen Ihre Rente spätestens ab Dezember 2025 auf ein Konto überweisen lassen", heißt es auf der Website der Deutschen Post. Der Rentenservice der Post wickelt im Auftrag der Gesetzlichen Rentenversicherung die Auszahlung der gesetzlichen Renten ab. 

3300 Menschen erhalten Rente noch bar

Von der Änderung ist nur ein Bruchteil aller Rentnerinnen und Rentner betroffen. Derzeit ließen sich noch knapp 3300 von rund 21 Millionen Rentenbeziehern die Rente per Zahlungsanweisung zur Verrechnung auszahlen, erklärte eine Sprecherin der Post auf Anfrage. "Die Fallzahl sinkt gerade schnell, weil die Betroffenen derzeit mehrfach angeschrieben und gebeten werden, auf unbare Zahlweise umzustellen."

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Im Februar 2024 wurden laut einem Papier der Deutschen Rentenversicherung noch 5600 Renten bar bezahlt. 1300 Rentenbezieher konnten den Service kostenfrei nutzen, weil sie älter als 75 Jahre waren oder als Härtefall eingestuft wurden. Die Übrigen zahlten eine monatliche Gebühr von rund 9 Euro. Die Überweisung der Rente ist hingegen kostenlos.

Wer tatsächlich kein Konto hat, muss nun eines einrichten, um weiter Rente beziehen zu können. In der EU hat seit 2016 jeder Verbraucher das Recht auf ein Basiskonto, das alle grundlegenden Funktionen des Zahlungsverkehrs leistet. Alternativ kann man die Rente auch auf das Konto einer Vertrauensperson wie dem Ehepartner überweisen lassen. 

Handeln sollten Betroffene auf jeden Fall: Wer dem Rentenservice bis Jahresende keine Kontoverbindung nennt, erhält vorerst keine Rentenzahlungen mehr. Aber sie sind nicht verloren: Die Rentenzahlung werde unterbrochen, um die Kontoverbindung zu erfragen, sagte die Postsprecherin. "Sollten dabei Rentenzahlungen auflaufen, werden diese nachgezahlt." Das Formular für die Mitteilung der Kontoverbindung findet man auf der Seite des Rentenservice der Deutschen Post.

bak
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