Mitten in seiner tiefen Krise verliert Tesla den Topmanager, der für den Absatz im schwächelnden europäischen Markt zuständig ist. Elon Musk soll ihn gefeuert haben - und übernimmt selbst das Ruder.

Nachdem der bisherige Vertriebschef für Europa und Nordamerika, Omead Afshar, Tesla verlassen hat, beaufsichtigt Elon Musk selbst die Verkäufe in Europa und den USA. Das berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg. Tesla steckt in der tiefsten Absatzkrise seit Jahren, vor allem in Europa sind die Auslieferungen im vergangenen halben Jahr massiv eingebrochen.

Afshar war auch für die Produktion in den beiden Regionen zuständig und einer von Musks engsten Vertrauten. Medienberichten zufolge hat Musk ihm in der vergangenen Woche gekündigt - nur einer von vielen Abgängen hochrangiger Führungskräfte.

Teslas Absatzprobleme werden auf die inzwischen starke Konkurrenz vor allem aus China, das Warten auf das seit Kurzem erhältliche überarbeitete Model Y, aber auch auf Musks politisches Engagement zurückgeführt. Er wurde in den vergangenen Monaten nicht nur für seine teils radikalen Aussagen scharf kritisiert. Ihm wurde auch vorgeworfen, sich wegen seiner Beratertätigkeit für die US-Regierung unter Donald Trump nicht genügend um seine Unternehmen zu kümmern.

Musks Vize verantwortet Produktion und Asien

Um die Produktion des E-Autobauers weltweit soll sich dem Bericht zufolge nun Musks Stellvertreter Tom Zhu kümmern. Zhu ist in China ansässig und verantwortet laut den mit der Angelegenheit vertrauten Personen auch den Vertrieb in Asien. Das Unternehmen antwortete nicht auf eine Anfrage.

Im Mai hatte Musk die Absatzprobleme noch heruntergespielt und betont, Europa sei der schwächste Markt für Tesla. Die Verkäufe in der EU waren in dem Monat um 40 Prozent eingebrochen, während die Auslieferungen von Elektroautos insgesamt um ein Viertel zulegten. In Deutschland verkaufte der US-Autobauer seit Jahresbeginn sogar 58 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum und rutschte damit vom zweiten auf den achten Platz der E-Autobauer. Teslas Absatzzahlen sinken weltweit, im ersten Quartal gingen die Auslieferungen insgesamt um 13 Prozent zurück.

Die jüngsten Zulassungszahlen lassen keine Kehrtwende erkennen, in Schweden und Dänemark ging es im Juni weiter um mehr als 60 Prozent bergab. Branchenexperten erwarten auch für die kommenden Monate einen Absatzrückgang. Unklar ist laut Bloomberg, ob die neue Management-Struktur auf Dauer angelegt ist.

Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke