• Die Aussenminister Grossbritanniens, Frankreichs und Deutschlands haben erstmals nach Beginn der israelischen Angriffe auf den Iran mit Teheran persönlich verhandelt.
  • Auch die EU-Aussenbeauftragte Kaja Kallas nahm am Treffen in Genf mit dem iranischen Aussenminister Abbas Araghtschi teil.
  • Es ging darum, eine diplomatische Lösung im Krieg zwischen dem Iran und Israel zu finden.

Die Aussenminister von Deutschland, Frankreich und Grossbritannien halten nach gut vierstündigen Verhandlungen mit ihrem iranischen Kollegen Abbas Araghtschi weitere Gespräche mit Teheran über eine diplomatische Lösung des Atomkonflikts für sinnvoll. «Das gute Ergebnis heute ist, dass wir den Raum verlassen mit dem Eindruck, dass die iranische Seite grundsätzlich bereit ist, über alle wichtigen Fragen weiterzusprechen», sagte der deutsche Aussenminister Johann Wadephul nach dem Treffen in Genf.

Wadephul sprach von ernsthaften Gesprächen. «Die ganze Region ist in einer ausserordentlich kritischen Situation, und es ist unser gemeinsames Bestreben, eine weitere Eskalation zu vermeiden und in Verhandlungen weiterzukommen.» Für die Europäer sei wichtig, dass sie an diesen Gesprächen beteiligt würden. «Aber vor allen Dingen ist von grosser Bedeutung, dass die Vereinigten Staaten von Amerika an diesen Verhandlungen und einer Lösung beteiligt werden», fügte er hinzu. Die Europäer sähen das Nuklearprogramm des Iran mit grosser Sorge, sagte Wadephul.

Der britische Aussenminister David Lammy appellierte an den Iran, weiter mit den USA über eine Begrenzung des Atomprogramms zu verhandeln. «Wir (...) fordern den Iran dringend auf, seine Gespräche mit den Vereinigten Staaten fortzusetzen», sagte Lammy in Genf. «Dies ist ein gefährlicher Moment, und es ist äusserst wichtig, dass wir keine regionale Eskalation dieses Konflikts erleben», fügte er hinzu. Sie seien bestrebt, die laufenden Gespräche mit dem Iran fortzuführen.

Auch der französische Aussenminister Jean-Noel Barrot sagte, die Europäer erwarteten vom Iran Gesprächsbereitschaft auch mit den USA, um eine Verhandlungslösung durch Dialog in der aktuellen Krisensituation zu erreichen. Das Risiko für die Nahostregion, aber auch für Europa, durch den Krieg zwischen Israel und dem Iran sei beträchtlich. Ziel sei es daher, dass diese diplomatische Initiative den Weg zu Verhandlungen ebenen solle.

Gegenseitige Bombardierungen dauern an

Am Freitagmorgen (Schweizer Zeit) hatte Israel erklärt, es habe iranische Raketensysteme beschossen – in den Gebieten Teheran und Isfahan. Auch ein Forschungszentrum des iranischen Atomprogramms sei bombardiert worden. Insgesamt seien mehr als 60 israelische Kampfjets beteiligt gewesen.

Der Iran seinerseits feuerte Raketen auf Israel ab. Dabei sei erneut auch die Stadt Beerscheba im Süden des Landes getroffen worden, sagt Israel. Mindestens ein Geschoss sei in der Nähe von Wohnhäusern eingeschlagen – es habe Verletzte gegeben.

Israels Aussenminister Gideon Saar warf dem Iran eine Hinhaltetaktik vor. Nichts habe sich geändert, schrieb Saar auf X. Der Iran führe die Welt in die Irre und versuche nur, Zeit zu verschwenden. Das Land habe nicht die Absicht, sein Nuklearprogramm aufzugeben, das eine existenzielle Bedrohung für Israel darstelle und die ganze Welt gefährde. Der israelische Verteidigungsminister Israel Katz hat die Armee angewiesen, ihre Angriffe im Iran auszuweiten und verstärkt Ziele der Regierung in Teheran ins Visier zu nehmen.

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