Worum geht es beim «Global March to Gaza»? Der «Global March to Gaza» ist eine internationale Protestbewegung, bei der Hunderte Aktivistinnen und Aktivisten ihre Solidarität mit der palästinensischen Bevölkerung im Gazastreifen bekunden wollen. Im Zentrum steht die Forderung nach der Öffnung des Grenzübergangs Rafah sowie ungehindertem Zugang für humanitäre Hilfe. Die Teilnehmenden planen, von der ägyptischen Küstenstadt Al-Arisch rund 50 Kilometer zu Fuss bis zur Grenze nach Gaza zu marschieren. Dort sollen ab Sonntag mehrtägige Demonstrationen stattfinden – mit dem Ziel, auf die humanitäre Notlage in Gaza und die Auswirkungen der israelischen Militärangriffe aufmerksam zu machen.

Wer steckt hinter dem Marsch? Die Bewegung ist international breit aufgestellt: Unter den Teilnehmenden befinden sich Menschenrechtsaktivistinnen, politische Gruppen, NGOs sowie Einzelpersonen aus Europa, Nordafrika, dem Nahen Osten und anderen Regionen. Viele reisten über Tunesien und Libyen nach Ägypten ein. Ein Konvoi aus Tunesien wurde allerdings in Libyen gestoppt, weil laut Behörden einigen Mitreisenden gültige Reisedokumente fehlten.

Wie reagieren die Behörden? Die ägyptische Regierung hat umfangreiche Sicherheitsmassnahmen ergriffen: Rund 400 Aktivisten wurden in der Stadt Ismailia nahe dem Suezkanal gestoppt, ihre Pässe beschlagnahmt. Laut ägyptischen Sicherheitskreisen sollen sie über den Flughafen in Kairo abgeschoben werden. Zahlreichen weiteren Teilnehmerinnen wurde bereits an einem Kontrollpunkt nahe der Hauptstadt Kairo die Einreise verweigert. Öffentliche Stellungnahmen aus Kairo zum Vorgehen gibt es bislang keine. Auch in Libyen wurde ein Konvoi aus Tunesien an der Weiterreise gehindert – laut Behörden wegen fehlender Reisedokumente.
Was sagen die Organisatoren? Die Organisatorinnen und Organisatoren betonen, dass der Marsch friedlich verlaufen und ägyptisches Recht geachtet werden soll. In einer Stellungnahme fordern sie die Behörden auf, das humanitäre Engagement nicht zu behindern: «Bitte behindern Sie unser Engagement nicht unnötig – wir respektieren das ägyptische Recht und verfolgen ein gemeinsames Ziel: humanitäre Hilfe für Gaza.» Das Ziel der Aktion sei ausschliesslich humanitärer Natur – sie richte sich gegen Gewalt und wolle auf das Leid der Zivilbevölkerung hinweisen.
Wie reagiert Israel? Israels Verteidigungsminister Israel Katz bezeichnete die Demonstrierenden gestern als «Dschihadisten» und forderte Ägypten auf, sie am Erreichen der Grenze zum Gazastreifen zu hindern. Er erklärte, sie «gefährden das ägyptische Regime und stellen eine Bedrohung für alle gemässigten arabischen Regierungen in der Region dar.»
Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke