Die Kosten der Militärparade werden auf bis zu 50 Millionen Dollar geschätzt. Für viele Veteraninnen und Veteranen ist diese Parade ein Schlag ins Gesicht. Denn gleichzeitig haben Elon Musk und Donald Trump auch vor dem Veteranenministerium nicht Halt gemacht und Tausende Mitarbeitende entlassen und Gelder gekürzt.
In Washington gab es im Vorfeld der Parade eine friedliche Demonstration. «Wir sind Patrioten und lieben die USA», sagt Veteran Rick. «Wir alle haben unterschrieben, unser Leben für unser Land zu geben. Viele von uns haben zum Glück überlebt. Da verdienen wir es auch, dass man sich um uns kümmert.»

Zu sehen, wie Gelder gekürzt werden unter dem Vorwand finanzieller Verantwortung und Verschwendung, während gleichzeitig eine sehr teure Geburtstagsparty für Donald Trump abgehalten werde, widere ihn an, sagt der heute 70-jährige Kriegsveteran.
Aufstehen für ein anderes Amerika
Veteranin Carol stört sich vor allem auch am Signal, das Trump mit der Parade aussendet. Sie sei entsetzt, sagt sie, dass Millionen für eine Parade ausgegeben werden, wie sie Diktatoren veranstalteten. Es gehe nicht darum, die Armee zu preisen und es sei ihr ein Rätsel, wie die Regierung dies rechtfertigen könne.

Seit der Amtseinsetzung von Donald Trump habe sie schon mehrfach Gründe gehabt zu demonstrieren, sagt sie. Was die Regierung den Veteraninnen und Veteran und dem Land als Ganzes antue, sei einfach so falsch und deshalb habe sie nicht mehr länger zu Hause sitzen können.
Besonders schlimm findet sie, dass Kürzungen bei der Suizid-Hotline gemacht wurden. Es wurden so viele Mitarbeitende entlassen oder wieder aus dem Homeoffice in Büros beordert, dass die Hotline mancherorts nicht mehr durchgehend besetzt ist.
Das ist nicht das Amerika, für das ich meine Hand erhoben habe, um es zu unterstützen und zu verteidigen.
Durchschnittlich begehen täglich 17 Veteraninnen und Veteranen Selbstmord. Berücksichtigt man auch zusätzliche Todesursachen, die mit suizidalem Verhalten zusammenhängen, sind die Zahlen bis doppelt so hoch. «Das ist nicht das Amerika, für das ich meine Hand erhoben habe, um es zu unterstützen und zu verteidigen, um nun zusehen zu müssen, wie die Verfassung von einer Regierung verhöhnt wird, die sich offensichtlich in eine faschistische Richtung entwickelt», sagt die Marine-Veteranin. Sie schäme sich für ihr Land, sagt Carol.
Veteranendepartement wird zerschlagen
Veteran Bryant bezeichnet die Parade als heuchlerisch. Er ist gezeichnet vom Alter und hat Mühe zu gehen, doch was ihn wirklich schmerze, sei zusehen zu müssen, wie sich im Departement für Veteranen eine Katastrophe anbahne: «Als ich aus dem Dienst kam, war das Ministerium schlecht organisiert und es war schwierig an seine Leistungen und Behandlungen zu kommen. In den letzten zwanzig, dreissig Jahren hat es so viele Verbesserungen gegeben, doch nun wurde alles wieder zerschlagen.»

Die Militärparade will offiziell Veteraninnen und Veteranen wie Bryant, Carol und Rick feiern, sie und Hunderte andere haben mit der Demonstration im Vorfeld aber deutlich gemacht, dass sie nichts von dem Anlass halten und ihm am Samstag fernbleiben werden.
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