Neben dem Handelsstreit zwischen China und den USA ist heute der Zinsentscheid der EZB das wichtigste Thema an den Börsen. Anleger erwarten eine weitere Zinssenkung, der DAX dürfte bis dahin eher stillhalten.

Der DAX dürfte sich vor dem Zinsentscheid der EZB kaum bewegen. Der Broker IG taxiert den deutschen Leitindex wenige Punkte höher auf 24.283 Zähler.

Ungeachtet neuer US-Zollerhöhungen hat der DAX gestern seine Rekordjagd fortgesetzt, er knackte am Vormittag sein erst in der vergangenen Woche aufgestelltes Rekordhoch und stieg um bis zu 1,1 Prozent auf 24.346 Punkte. Aus dem Handel war er 0,8 Prozent fester bei 24.276 Zählern gegangen. Das Jahresplus liegt derzeit bei rund 22 Prozent.

Die Finanzmärkte befänden sich in einer vorsichtig zuversichtlichen Haltung, schreiben die Marktbeobachter der Helaba. Allerdings bezeichnen sie das Korrekturrisiko nach den jüngsten Gewinnen als hoch.      

EZB vor weiterer Zinssenkung

Heute warten die Anleger zunächst auf den EZB-Zinsentscheid. Vor der Verkündung könnte sich der Handel tendenziell ruhig gestalten. Ökonomen erwarten eine erneute Senkung um 0,25 Prozentpunkte. Spannend für die Investoren werden aber wie immer vor allem die Signale von Notenbank-Präsidentin Christine Lagarde für das weitere Vorgehen auf der anschließenden Pressekonferenz.

Die EZB werde voraussichtlich ihre Leitzinsen um weitere 25 Basispunkte senken, meint Shaan Raithatha, Ökonom bei Vanguard Europa. "Begleitet wird der Schritt wohl von einer deutlichen Abwärtskorrektur der Inflationsprognosen angesichts nachlassender Lohnzuwächse, sinkender Energiepreise und eines stärkeren Euro", stellt der Fachmann fest.

Auch beim zweiten Thema, das die Märkte heute beschäftigt, ist Warten angezeigt: In dieser Woche soll ein Telefonat zwischen US-Präsident Donald Trump und dem chinesischen Staatschef Xi Jinping in Sachen Zollstreit stattfinden.  

Kaum Bewegung an der Wall Street

Angesichts der Unsicherheiten durch die Handelspolitik von US-Präsident Donald Trump waren auch die Anleger an der Wall Street gestern zurückhaltend. Der US-Standardwerteindex Dow Jones hatte sich mit einem Minus von 0,2 Prozent bei 42.427 Punkten aus dem Handel verabschiedet. Der breit gefasste S&P 500 notierte kaum verändert bei 5.970 Zählern, und der technologielastige Nasdaq zog um 0,3 Prozent auf 19.460 Stellen an.

Anleger an den asiatischen Börsen ebenfalls vorsichtig

An den asiatischen Börsen bewegt sich heute eher wenig. Die Anleger blicken auf die Zollverhandlungen zwischen Washington und seinen Handelspartnern. Die Spannungen zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt hatten zuletzt weiter zugenommen. Trump und der chinesische Staatschef Xi Jinping wollen nun voraussichtlich noch diese Woche miteinander sprechen.

In Tokio gibt der 225 Werte umfassende Nikkei-Index 0,2 Prozent auf 37.658 Punkte nach, der breiter gefasste Topix notiert 0,7 Prozent niedriger bei 2.764 Zählern. Die Börse Shanghai bleibt fast unverändert bei 3.374 Stellen. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen stagniert bei 3.866 Punkten.

Thyssenkrupp will bei Marine-Börsengang Aktionären großes Paket geben

Thyssenkrupp will beim geplanten Börsengang der Marine-Tochter Thyssenkrupp Marine Systems (TKMS) fast die Hälfte der Anteile abspalten und den Aktionären in ihre Depots legen. "Die neue Holding-Gesellschaft der TKMS, an der die Aktionäre der Thyssenkrupp AG im Zuge der Abspaltung zu 49 Prozent beteiligt sein werden, soll an der Frankfurter Wertpapierbörse zum Börsenhandel zugelassen werden", sagte Vorstandsmitglied Volkmar Dinstuhl. Die Entscheidung darüber sollen die Aktionäre auf einer außerordentlichen Hauptversammlung treffen.

Ionos verdrängt Jenoptik aus dem MDAX

Der Cloud- und Webhosting-Anbieter Ionos steigt knapp zweieinhalb Jahre nach seinem Börsengang in den Nebenwerteindex MDAX. auf. Die United-Internet-Tochter, die eine Kursrally hinter sich hat, verdrängt Jenoptik, deren Aktie im vergangenen Jahr ein Drittel verloren hat, wie die Deutsche-Börse-Tochter ISS Stoxx mitteilte.

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