Für viele utopisch, für Zehntausende in Deutschland Realität: ein Einkommen von einer Million Euro. Wie viele Menschen siebenstellig verdienen, zeigt eine neue Statistik.

In Deutschland gab es zuletzt fast 35.000 Menschen, die eine Million Euro oder mehr im Jahr verdient haben. Das geht aus Zahlen des Statistischen Bundesamtes hervor. Herangezogen wurden die Daten aus dem Jahr 2021 – neuere lagen noch nicht vor.

Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Zahl der Einkommensmillionärinnen und -millionäre um rund 5200 oder 18 Prozent. "Ein Teil dieses überdurchschnittlichen Anstiegs (kann) auf die im Jahr 2021 höhere Inflation zurückgeführt werden", erklärte die Behörde mit Sitz in Wiesbaden. "Auch pandemiebedingte Sondereffekte können 2021 einen Teil zur Erklärung beitragen."

Woher kommen die hohen Einkommen?

Die meisten dieser Gutverdienenden (60 Prozent) hatten den Angaben zufolge einen Gewerbebetrieb als Haupteinkommensquelle, 19 Prozent verdienten ihr Geld als Angestellte, 15 Prozent waren selbstständig. Im Schnitt wurde ein Einkommen von 2,8 Millionen Euro erzielt. Zum Vergleich: Das Durchschnittseinkommen aller Beschäftigten in Deutschland lag 2021 bei rund 49.000 Euro. Einkommen aus Aktien oder anderem Kapitalvermögen flossen nicht mehr komplett in die Statistik ein.

Weg damit! Diese Millionäre haben ihr Vermögen verschenkt

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Götz Werner, 2022 verstorbener Gründer der Drogeriekette dm, besaß ein Vermögen von geschätzt 1,1 Mrd. Euro. Doch der Unternehmer vermachte es nicht seinen sieben Kindern, sondern brachte seine Anteile in eine gemeinnützige Stiftung ein. "Mir ist klar geworden, dass Erbschaft für eine Familie auch Tragik sein kann, wenn sie das Leben der Erben determiniert", sagte Werner der "Zeit". Heute führt sein zweitältester Sohn Christoph Werner die Drogeriekette, Milliarden bekam ein anderer: Kevin Lehmann ist der Sohn des dm-Mitgesellschafters Günther Lehmann, der Sohn Kevin 2017 seine Anteile überschrieb. Ein Vermögen von 3,3 Mrd. Euro machte Kevin Lehmann "Forbes" zufolge zeitweise zum jüngsten Milliardär weltweit © Uli Deck/dpa / Picture Alliance
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Während die Zahl der Einkommensmillionärinnen und -millionäre steigt, nehme die Armut in Deutschland zu, gab das gewerkschaftsnahe Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Institut (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung zu bedenken. "Das Gefühl großer sozialer Ungleichheit ist dabei Wasser auf die Mühlen derer, die die demokratische Ordnung grundsätzlich infrage stellen", sagte dessen die wissenschaftliche Direktorin Bettina Kohlrausch laut Nachrichtenagentur Reuters.

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Quellen: Statistisches Bundesamt (1),Statistisches Bundesamt (2), Nachrichtenagenturen Reuters und AFP

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