Der angeschlagene Solarhersteller Meyer-Burger hält trotz der Insolvenz seiner deutschen Tochterfirmen an der Produktion fest. Wie die vorläufigen Insolvenzverwalter mitteilten, soll der Betrieb an den Standorten in Hohenstein-Ernstthal und Bitterfeld-Wolfen (Sachsen-Anhalt) vorerst weiterlaufen. Lucas Flöther, der vorläufige Insolvenzverwalter am Standort in Hohenstein-Ernstthal, erklärte: "Es ist unser Ziel, beide Unternehmen während des gesamten vorläufigen Verfahrens fortzuführen."

Die Standorte des insolventen Solarherstellers Meyer-Burger in Hohenstein-Ernstthal und Bitterfeld-Wolfen sollen vorerst weiter produzieren. (Symbolbild)Bildrechte: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Hendrik Schmidt

Löhne für drei Monate gesichert

Insgesamt sind nach Unternehmensangaben mehr als 600 Beschäftigte von den Insolvenzen betroffen - 289 Mitarbeitende in Hohenstein-Ernstthal und 332 in Bitterfeld-Wolfen. Nach Angaben der Insolvenzverwalter sind die Löhne und Gehälter der Mitarbeitenden über das Insolvenzgeld für einen Zeitraum von drei Monaten gesichert. Die Insolvenzverwalter hätten bereits Gespräche mit der Geschäftsführung aufgenommen und wollen in den kommenden Wochen die wirtschaftliche Lage analysieren sowie mögliche Sanierungsmöglichkeiten prüfen.

Chancen auf Neuanfang durch Investorenlösung

Ein möglicher Weg aus der Krise könnte den Insolvenzverwaltern zufolge eine sogenannte Investorenlösung sein. Zwar seien entsprechende Bemühungen im Vorfeld gescheitert, doch eröffneten sich im Rahmen des Insolvenzverfahrens neue Perspektiven. Der Vorteil sei, dass Käufer die Geschäftsbereiche von Meyer-Burger ohne Altlasten übernehmen könnten.

Solarhersteller unter Druck

Meyer-Burger steht schon länger wegen der preisgünstigeren Konkurrenz asiatischer Anbieter unter finanziellem Druck. Da sich laut Meyer-Burger das Marktumfeld zunehmend verschlechtert hatte und ein Verkauf an Investoren gescheitert war, hatte die Geschäftsführung Anfang Juni Insolvenz beim Amtsgericht Chemnitz beantragt.

MDR (ben)/dpa

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