Ein US-Bundesgericht erklärt die weltweiten Zölle von Präsident Trump für nichtig. Für die in jüngster Zeit bewegten Märkte sind das selten gute Nachrichten. In Asien gibt es bereits erste Kursfeuerwerke.
Mit Gewinnen wird der Börsenstart in Europa erwartet. Die trotz des Feiertages anwesenden Händler werden mit selten guten Nachrichten zu den US-Zöllen verwöhnt. Ein US-Bundesgericht hat geurteilt, US-Präsident Trump überschreite mit seinen mit einem nationalen Notstand begründeten Zöllen seine Kompetenzen. Dazu schlug das KI-Vorzeige-Unternehmen Nvidia mit seinen mit Spannung erwarteten Quartalszahlen die Erwartungen. Die Aktie legte darauf nachbörslich fast 5 Prozent zu.
Der Dax stieg in den ersten Handelsminuten um 0,77 Prozent auf 24.224,18 Punkte. Anders als vorbörslich erwartet, reichte es damit aber nicht für eine Bestmarke. Der Dax-Rekord bleibt damit bei den am Vortag erreichten knapp 24.326 Punkten. 2025 liegt der deutsche Leitindex damit weiterhin rund 22 Prozent im Plus. Die Futures auf die US-Indizes machten in der Nacht einen Satz nach oben. In Asien steigen die Indizes in Tokio und Seoul um bis zu 1,8 Prozent.
Laut dem Internationalen Handelsgericht der USA verfügt Präsident Trump nicht über die Autorität, die Zölle im Alleingang zu verhängen. Die ausgerufenen Maßnahmen seien nichtig, so das Gericht. Relativ offen ist nun, wie genau es weitergeht. Laut dem Gericht hat die Trump-Regierung nun eine Frist von zehn Tagen, die Zollandrohungen rückgängig zu machen. Die Regierung hat ihrerseits umgehend Berufung gegen das Urteil eingelegt.
"Mehr als eine juristische Fußnote"
Die positive Reaktion der Börsen "ist ein Ausatmen des Marktes nach wochenlanger Volatilität durch den Handelskrieg", kommentiert Stephen Innes von SPI Asset Management. Der Zollschock habe auch Sorgen vor einem Sprung der Inflationsrate und einer Abschwächung des Wirtschaftswachstums geweckt. Daher könne die Bedeutung des Urteils nicht überschätzt werden: "Dieses Urteil ist mehr als eine juristische Fußnote. Es ist ein struktureller Wendepunkt im Narrativ - von Starker-Mann-Entscheidungen hin zu einem institutionalisierten Rahmen."
Für Charu Chanana, Chef-Investmentstratege von Saxo Markets ist das Urteil "ein symbolischer Schlag gegen Trumps aggressive Handels-Agenda". Es beseitige eine ständige Last für den Markt, auch wenn das endgültige Wort zu den Zöllen noch nicht gesprochen sei. Wie groß die Tragweite sei, zeige Korea, heißt es im Handel. Dort habe die Notenbank die Zinsen gesenkt und ebenfalls ihren Wirtschaftsausblick, dies aber noch vor dem Hintergrund der bisherigen Zoll-Umgebung.
Der Gerichtsentscheid dürfte alle anderen Nachrichten überlagern: "Vor allem bei Exportwerten wie Autos könnte es richtig losgehen", kommentiert ein Händler. Übergeordnet seien alle von der internationalen Konjunktur abhängigen Aktien wie beispielsweise aus den Sektoren Chemie und Technologie Gewinner, letztere verstärkt durch Nvidia.
Wichtige Unternehmenszahlen stehen nicht im Kalender. In den USA wird auf die Revision des BIP geblickt. Ab dem Nachmittag gibt es Reden von diversen Fed-Sprechern. Daten zum Einzelhandel und Konsum stehen in Europa aus Italien und Spanien an.
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