Thyssenkrupp ist eines der deutschen Industrie-Urgesteine. Allerdings kommt der Konzern in den vergangenen Jahren in schweres Fahrwasser. Einem Bericht zufolge soll der Konzern zerschlagen werden. Die Stahlsparte soll verkauft werden. Die Marinewerft geht demnach an die Börse. In der Zentrale wird es personell zudem finster.

Thyssenkrupp steht einem Medienbericht vom Wochenende zufolge vor einem "drastischen Umbau". Wie "Bild am Sonntag" mit Verweis auf Konzernkreise berichtet, will der Vorstand um Konzernchef Miguel Lopez das Unternehmen in eine Finanzholding umbauen und damit die Basis schaffen, um weitere Teile zu verkaufen. Demzufolge soll die Zentrale von aktuell 500 auf 100 Mitarbeiter verkleinert werden, weitere Streichungen in der Verwaltung mit rund 1000 Beschäftigten seien geplant. "Übrig bleibt nur eine Dachgesellschaft ohne Inhalt", zitiert die Zeitung eine mit den Vorgängen vertraute Person. Thyssenkrupp äußerte sich bisher nicht zu dem Bericht.

Die Zerschlagung gehe Konzernkreisen zufolge über Stahlsparte und Marinewerft Thyssenkrupp Marine Systems hinaus - erstere soll an den tschechischen Investor Daniel Kretinsky verkauft werden, die Marinewerft an die Börse gehen. "Darüber hinaus wird der Abschied vom Stahlhandel vorbereitet", zitiert "Bild am Sonntag" aus dem Unternehmen. Der Bereich mit 16.000 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von zuletzt 12,1 Milliarden Euro solle ebenfalls an die Börse gebracht werden.

Auch solle ein Teil der Autozulieferer-Sparte geschlossen oder verkauft werden, bestenfalls bleibe "nur ein Rumpf", zitiert die Zeitung einen Manager. Die Pläne müssten noch vom Aufsichtsrat gebilligt werden, es seien mehreren Quellen zufolge aber größere Widerstände "nicht zu erwarten". Bild zitiert den Konzern mit einer Stellungnahme, dass es immer wieder Veränderungen gebe. Ein Unternehmenssprecher habe der Zeitung gegenüber gesagt, eine Veränderung bei der Handelstochter sei nicht ausgeschlossen.

Thyssenkrupp-Chef Miguel Lopez kann dem Bericht zufolge mit einer Vertragsverlängerung rechnen. Das könne am 16. September passieren. Der Manager hatte im Juni 2023 die Führung des Traditionskonzerns übernommen.

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