Jeder kennt den "Dönermann", der unzählige Servietten ziert, in denen die leckere Dönerspieß-Salat-Mischung "mit alles" in einem Fladenbrot steckt. Doch niemand wusste, wer den fülligen Herrn mit Schnurrbart, Spieß und Schabemesser geschaffen hatte. Erstaunlich, denn irgendjemand musste das Logo schließlich erfunden haben. Doch der Schöpfer blieb im Hintergrund und verdiente nichts mit den Millionen Kopien.
Dönermann entstand aus Vorlage
Drei Jahre lang, von 2021 bis 2025, dauerte die Recherche, bis der ARD-Podcast "OBSESSED: Döner Papers" der Journalistin und Autorin Aylin Doğan den Urheber vorstellte. Das Logo hatte kleine Anfänge. Es wurde vor fast 30 Jahren als Auftrag für ein türkisches Restaurant von Mehmet Unay kreiert. Der deutsch-türkische Grafiker ist inzwischen im Ruhestand, damals arbeitete er für ein türkisches Reiseunternehmen. Nebenbei nahm er Aufträge aus der türkischen Community an.
Dass sein "Dönermann" einmal so groß herauskommen würde, daran dachte er nicht. Es war ein kleiner Auftrag mit geringem Budget. Also packte Unay die Aufgabe routiniert an. Er nahm eine Vorlage eines Kochs aus einem Katalog, ersetzte den gezeigten Rollbraten durch einen Dönerspieß und fügte das lange Schabemesser hinzu. Eine Stunde brauchte er für seinen "Dönermann". Der Schriftzug "Döner Kebab" wurde später hinzugefügt.

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Damit war die Geschichte für Unay abgeschlossen. Als der "Dönermann" Kultstatus erreichte, meldete er sich nicht öffentlich zu Wort. Das lag daran, dass er das Logo nicht als individuelle Schöpfung ansah, da er nur eine Vorlage "dönerisiert" hatte. Andere, die nichts mit dem Projekt zu tun hatten, reklamierten das Logo für sich und meldeten Markenrechte an. Das ARD-Podcast-Team ist sich nun aber sicher: Unays genaue Erinnerungen bestätigten ihn als Schöpfer.
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Symbol für die deutsch-türkische Kultur
Das Logo ist mittlerweile zu einem Symbol für die deutsch-türkische Kultur und die Integration türkischer Einwanderer in Deutschland geworden. Die Mischung aus geschabtem Fleisch und Salat im Fladenbrot ist tatsächlich eine deutsch-türkische Erfindung. In der Türkei trennt man die Zutaten auf dem Teller. Das Anrichten im Brotfladen – quasi eine Antwort auf den Burger aus den USA – ist eine Neuerung der deutsch-türkischen Community. So wurde der "Döner" zum Streetfood, das man im Gehen zu sich nehmen kann.
Der "Dönermann" ziert nicht nur Dönertüten, sondern auch T-Shirts, Cola-Dosen und Reebok-Kollektionen. Er taucht sogar auf Anti-Nazi-Demos auf. Unay freut sich über die Popularität, bleibt aber bescheiden: Im Podcast lachte er darüber, dass sein "Dönermann" das Messer falsch hält.
Quelle: OBSESSED: Döner Papers
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