Die deutsche Inflationsrate fällt im April auf den niedrigsten Stand seit einem halben Jahr. Doch speziell Nahrungsmittel bleiben ein Preistreiber. Der Discounter Lidl kündigt vollmundig eine Trendwende an.

Lidl plant eigenen Angaben zufolge die größte Preissenkung der Unternehmensgeschichte. Wie die "Bild"-Zeitung unter Berufung auf den Discounter berichtet, wird dieser für mehr als 500 Artikel in nahezu allen Warengruppen dauerhaft die Preise senken. Regional würden einzelne Artikel bis zu 35 Prozent günstiger werden, heißt es.

"Mit der größten Preissenkung aller Zeiten entlasten wir unsere Kunden spürbar und setzen ein klares Signal in der Branche", zitiert die Zeitung den Geschäftsleitungsvorsitzenden von Lidl in Deutschland, Friedrich Fuchs. "Wir verstehen es als unsere gesellschaftliche Aufgabe und Auftrag langfristig das bestmögliche Preis-Leistungs-Verhältnis anzubieten."

Demzufolge handelt es sich bei der Preissenkung nicht um eine kurzfristige Werbeaktion: Lidl investiere vorwiegend in Preisnachlässe, wolle seine Kunden dauerhaft entlasten und die Kaufkraft in der Bevölkerung erhöhen.

Inflationsrate sinkt, aber nicht bei Nahrungsmitteln

Steigende Verbraucherpreise belasten seit einigen Jahren etliche Haushalte. Zuletzt sank die deutsche Inflationsrate zwar auf den niedrigsten Stand seit einem halben Jahr. Waren und Dienstleistungen verteuerten sich im April nur noch um 2,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Das ist der niedrigste Wert seit Oktober 2024.

Deutlich billiger wurde aber vorwiegend Energie. Sie kostete aufgrund sinkender Weltmarktpreise für Rohöl 5,4 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Nahrungsmittel bleiben dagegen laut Statistischem Bundesamt Preistreiber: Sie verteuerten sich im April um 2,8 Prozent (März: +3,0). Obst kostete etwa in Nordrhein-Westfalen 8 Prozent mehr als im April 2024. Dabei wurden für Erdbeeren, Himbeeren, Stachelbeeren oder Ähnliches 27,2 Prozent mehr verlangt als vor einem Jahr. Gemüse kostete 5,3 Prozent mehr - hier verteuerten sich etwa Tomaten (+31,6 Prozent) und Paprika (+26,3 Prozent) sehr stark.

Edeka erwartet stabile Preise

Nach Einschätzung der Supermarktkette Edeka dürften die Lebensmittelpreise in diesem Jahr dennoch weitgehend stabil bleiben. "Wir haben aktuell eine moderate Preissteigerung im Bereich Lebensmittel, so um die zwei Prozent", sagte Mark Rosenkranz, Chef der größten Regionalgesellschaft Minden-Hannover. Er gehe davon aus, dass sich dies im Rest des Jahres auch so fortsetze.

Nach den massiven Preissprüngen in den Jahren 2022 und 2023 gehe die Inflation wieder "in den normalen Bereich". Allerdings, so räumte Rosenkranz ein, gebe es einzelne Ausschläge: So sei der Kaffeepreis derzeit "historisch" hoch. Auf der anderen Seite gebe es auch Produkte, die wieder günstig geworden sind, etwa Speiseöl. "Das war über Jahre extrem teuer. Jetzt ist es extrem günstig." Auch bei Kakao und Butter seien die Preise wieder gesunken.

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