Der Flamingo FP-5 kann 1000 Kilogramm Sprengstoff über 3000 Kilometer weit nach Russland tragen. Optisch erinnert der Flamingo an Hitlers fliegende Bombe, die V1. 

Kiew hat Fotos und Videos seiner neuen Langstreckenwaffe veröffentlicht: Die Flamingo FP-5 ist ein Marschflugkörper, der eine verblüffende optische Ähnlichkeit mit den Urahnen aller Cruise Missiles aufweist, Hitlers Vergeltungswaffe 1, der fliegenden Bombe. Beide verfügen über größere Stummelflügel und ein auffälliges, separat über dem Flugkörper montiertes Triebwerk.

Flamingo ist ein großer Marschflugkörper

Kiew gibt eine Reichweite von 3000 Kilometern an, und der Gefechtskopf soll 1000 Kilogramm wiegen. Beides sind beachtliche Werte – sofern die Angaben zutreffen. Mit einer Reichweite von 3000 Kilometern könnte der Flamingo Ziele weit hinter dem Ural angreifen. Die meisten Marschflugkörper haben Sprengköpfe mit einem Gewicht von etwa 400 Kilogramm. Die russischen Geran-Drohnen können je nach Typ lediglich 40 bis 100 Kilogramm Sprengstoff transportieren.

Eine weitere Besonderheit: Der "Flamingo" wird vom Boden aus gestartet, nicht direkt von der Erdoberfläche, da dies ein Fahrwerk erfordern würde, sondern von einer Stahlschiene. Der Starter ist nicht übermäßig lang, passt auf einen Trailer und ist somit mobil einsetzbar. Zum Start benötigt er lediglich einen Lkw und keinen Jet. Die Geschwindigkeit des Flugkörpers soll zwischen 850 und 900 km/h liegen. Insgesamt wiegt der Flamingo sechs Tonnen, was notwendig ist, um den Treibstoff für 3000 Kilometer mitzuführen. Die Spannweite beträgt sechs Meter. Die Stummelflügel sind starr und müssen zwischen Transport und Start montiert werden.

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Kopie der russischen Drohnentaktik

Der Einsatz dürfte dem russischen Vorgehen ähneln: Zunächst greifen große Mengen kostengünstiger Drohnen ein Gebiet an und überlasten so die Flugabwehr. Durch diesen Korridor bewegen sich dann die mächtigen Flamingo FP-5. Sie sollen mit elektronischen Gegenmaßnahmen (ECM) ausgestattet sein, und ihre Navigation soll nicht gestört werden können. Zudem wird von einer Starlink-Kommunikation gesprochen. Russland hat aufgrund der enormen Größe des Landes bereits jetzt Schwierigkeiten, ukrainische Drohnen zuverlässig abzufangen. Dies dürfte auch für den neuen Marschflugkörper gelten, obwohl er keinerlei Stealth-Eigenschaften aufweist.

Der Flamingo ähnelt weitgehend einem Prototyp, den die Milanion Group auf der Waffenmesse IDEX 2025 gezeigt hat. Die Firma mit Sitz in den Vereinigten Arabischen Emiraten hat in der Vergangenheit bereits die ukrainischen Streitkräfte beliefert. Die Zusammenarbeit mit internationalen Partnern wie der Milanion Group ermöglicht der Ukraine den Zugang zu fortschrittlichen Technologien und Know-how.

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Russland greift die Produktionsstätten an 

Die entscheidende Frage wird sein, ob es der Ukraine gelingt, die Flamingo FP-5 in großer Zahl zu produzieren und einzusetzen, oder ob Russland es schafft, die Produktionsstätten der Flugkörper durch Angriffe zu zerstören. Die Ukraine setzt auf dezentrale Produktionsstätten und internationale Partnerschaften, um die Herstellung der Flamingo FP-5 trotz russischer Angriffe zu sichern. 

Die Flamingo FP-5 ist nicht die erste Fernwaffe, die die Ukraine ankündigt. Eine ballistische Rakete, die Sapsan, wurde bereits 2023 angekündigt. Im Gegensatz zur ballistischen Sapsan, die für schnelle, präzise Schläge auf kürzere Distanzen ausgelegt ist, ermöglicht die Flamingo FP-5 als Marschflugkörper flexible Flugrouten und Angriffe auf weit entfernte Ziele. Im Juni dieses Jahres kündigte Selenskyj die Massenproduktion an. Die Russen behaupten jedoch, dass ihre Streitkräfte die Produktionsstätten des Sapsan-Raketenprogramms der Ukraine vor wenigen Tagen erfolgreich zerstört haben.

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