Die Ecoflow Rapid Pro ist eine Powerbank, die nahezu alles bietet, was man sich aktuell von einer reisetauglichen Stromtankstelle wünschen kann. Mit bis zu 300 W kann sie notfalls drei Laptops gleichzeitig aufladen, mit dem passenden Sockel ist sie selbst mit bis zu 320 W blitzschnell aufgetankt.
Große Powerstations von Ecoflow sind bekannt, kleinere Powerbanks für unterwegs bieten die Chinesen erst seit vergangenem Jahr an, beispielsweise den iPhone-Huckepack-Akku Rapid. Ähnlichkeiten zum Platzhirsch Anker sind offensichtlich - nicht nur optisch, auch was die hohe Qualität betrifft.
Das gilt ebenfalls für die neue Ecoflow Rapid Pro, die mit einer Kapazität von 27,650 mAh gerade noch in Flugzeugen mitgenommen werden darf. Die unverbindliche Preisempfehlung ist rund 170 Euro, aktuell bietet sie der Hersteller für knapp 140 Euro an.
Schickes, bekanntes Design
Exakt die gleiche Kapazität hat die Anker Prime 27.650 mAh Powerbank, bei der sich Ecoflow auch das grundsätzliche Turm-Design im Metallic-Glas-Look der Rapid Pro abgeschaut hat. Mit der aluminiumfarbenen Ummantelung erinnert Ecoflow aber auch an seine großen Solar-Speicher der Stream-Serie, was insgesamt sehr schick aussieht.
Das Gerät misst 55 x 58 x 166 mm und ist 700 g schwer. Die relativ kompakten Maße ermöglicht unter anderem der Einsatz von Silizium-Kohlenstoff-Anoden, die eine höhere Energiedichte als Grafen-Anoden bei herkömmlichen Lithium-Ionen-Akkus haben.
Auf der rechten Seite hat der Speicher zwei Tasten. Mit der oberen Wippe kann man die Informationen wechseln, die vorn auf einem runden Farbdisplay angezeigt werden, das so groß wie eine 20-Cent-Münze ist. Die Taste darunter dient zum Ein- und Ausschalten sowie zur Auswahl.
140 W an einem Anschluss, 300 W insgesamt
Auf der Oberseite hat die Rapid Pro drei USB-C-Anschlüsse. Dazu kommt ein ausziehbares, 60 cm langes USB-C-Kabel, das auf der Rückseite rechts unten in einer Bucht magnetisch andockt. Als Vorbild könnte hier die Anker Powerbank (25K, 165W) gedient haben. Am oberen, blau markierten Ausgang und an der Strippe können Geräte mit bis zu 140 W geladen werden, was sonst nur die Anker-Prime-Powerbank zu bieten hat. Die beiden anderen Anschlüsse erreichen bis zu 65 W.
Werden mehrere Geräte aufgeladen, teilen sich die Ausgänge die maximale Gesamtleistung von enormen 300 W - 50 W mehr als das konkurrierende Modell von Anker zu bieten hat. Bei zwei Verbrauchern gibt es fast keine Einschränkungen. Interessanterweise können aber die beiden nicht farblich markierten USB-C-Ausgänge auf der Oberseite gemeinsam nur 20 W ausgeben. Das Gleiche gilt, wenn noch eine dritte Buchse mitspielt, die aber selbst ihre Höchstleistung bereitstellen kann.
Mehr Leistung als man benötigt
Am meisten kitzelt man aus der Ecoflow Rapid Pro heraus, wenn man die beiden linken USB-C-Buchsen und den Kabelanschluss belegt, denn dann sind 95, 65 und 140 W möglich. Auch wenn alle vier Ausgänge belegt sind, erreicht die Powerbank mit zweimal 140 und zweimal 10 W die Höchstleistung.
Wie der Praxistest ergeben hat, hält die Rapid Pro die Höchstgeschwindigkeit vermutlich nur am Anfang des Ladevorgangs. Warum vermutlich? ntv.de hat einfach keine Gerätesammlung, mit der die Höchstleistung ausgereizt werden könnte.
Ein angeschlossenes MacBook Air M4 nimmt höchstens 70 W auf, was die Powerbank ebenso mühelos zur Verfügung stellt wie 65 W für ein Surface Laptop 6. Auch bei getesteten iPhones, Samsung-Smartphones und anderen populären Geräten stellte die Rapid Pro jeweils die maximale Ladeleistung zur Verfügung.
Höchstleistung nur vorübergehend
Das war jedoch nur für einige Minuten der Fall, was nicht erstaunlich ist. Zum einen regelt die Elektronik der Verbraucher herab, wenn ein gewisses Level erreicht ist, um den Akku zu schonen. Es ist also völlig normal, dass beim MacBook Air die Ladeleistung erst hoch ist und dann bei etwa 50 Prozent allmählich auf etwa 45 W zurückgeht. Bei 80 Prozent sinkt die Leistung noch weiter, da die Batterie in diesem Bereich am stärksten belastet wird. Andererseits macht die Powerbank das ebenso.
Wenn man zwei Laptops und vielleicht noch zwei Smartphones auflädt, ist der Akku der Rapid Pro schnell leer. Zur Einordnung: Die Kapazität reicht bestenfalls aus, um ein MacBook Air (15 Zoll) 1,3 Mal komplett aufzutanken. Da ist es gut, dass auch die Powerbank extrem schnell geladen werden kann.
Powerbank lädt selbst mit bis zu 320 W.
Die mobile Batterie kann über das integrierte Kabel oder am blau markierten Anschluss mit bis zu 100 W versorgt werden. Das hat sich im Test mit einem entsprechend leistungsfähigen Netzteil bestätigt. Die gemessene Effizienz war dabei wie beim Laden anderer Geräte hoch. In idealen Akku-Zonen lag sie bei 94 Prozent, ansonsten nie niedriger als 85 Prozent.
Wer die Powerbank noch schneller laden möchte, kann sie auf ihren ebenso schicken, 140 Euro teuren Sockel stellen. Der bietet neben einem großen Farbdisplay vier USB-C-Anschlüsse mit bis zu 140 W sowie eine USB-A-Buchse mit maximal 30 W.
Die Rapid Pro dockt auf der Oberseite der Station magnetisch an und nimmt dort über Pogo-Pins maximal 320 W auf. Die Leistung geht aber recht schnell auf 240 W zurück und ab etwa 50 Prozent Ladung auf knapp 150. Rasend schnell vollgetankt ist sie trotzdem.
Heiß wird sie nie
Heißer als 50 Grad wird die Powerbank auch dabei nicht. Ecoflows Sicherheitssystem, bei dem unter anderem die Temperatur bis zu 10 Millionen Mal pro Tag gemessen wird, funktioniert.
Das gilt auch für die zugehörige App, die alle Ein- und Ausgangsleitungen sowie Ladezeiten und -stände anzeigt. Außerdem kann man hier die Lade- und Entladegrenze festlegen - zur Akku-Schonung werden allgemein 20 und 80 Prozent empfohlen. Das kann man aber auch alles über die Tasten und das Display der Powerbank erledigen und sehen.
Apropos Akku-Schonung. Ohne gibt Ecoflow an, dass die Kapazität nach vollen 300 Ladezyklen noch mindestens 80 Prozent betragen wird.
Fazit
Die Ecoflow Rapid Pro ist vermutlich aktuell die leistungsfähigste Powerbank für unterwegs. Sie lädt rasant und kann selbst blitzschnell aufgetankt werden. Sie hat ausreichend Anschlüsse, ist smart und sicher. Der Preis ist recht hoch, aber dafür hat sie auch viel zu bieten.
Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke