Die Nothing Ear sind kabellose In-Ear-Kopfhörer mit integrierter KI-Funktion. Auf Wunsch plaudern Sie mit ChatGPT. Ob das wirklich praktisch ist, verrät der Test.

Künstliche Intelligenz ist aktuell in aller Munde und steht im Verdacht, unser Arbeits- wie Privatleben gepflegt umzukrempeln. Wer sich bislang mit ihr beschäftigte, tippte sogenannte Prompts – also Befehle – in die Zeile und erhielt dafür mehr oder weniger akkurate Ratschläge und Informationen von ChatGPT. Über die Finger wandert die KI nun ins Ohr dank der Nothing, denn genau damit wirbt ihr Hersteller ausgiebig mit seinen Nothing Ear, ohne allerdings zu verraten, was genau wir damit anstellen sollen.

KI im Ohr: Wozu soll das gut sein?

Und natürlich wandert die KI auch nicht in jedes Ohr. Denn um die Funktion überhaupt nutzen zu können, brauchen Sie ein Nothing Phone. Zum Glück hat uns der Hersteller nebst Kopfhörern auch ein passendes Smartphone dazu geschickt. Die Einrichtung ist etwas anstrengend. Zunächst müssen Sie ChatGPT auf dem Nothing Phone installieren, sich dort anmelden und die Sprachfunktion einmalig aktivieren. 

Danach navigieren Sie in die X-App, die auf dem Nothing Phone vorinstalliert ist, und stellen unter dem Reiter Bedienelemente eine Klickgeste ein, mit der Sie die KI-Sprachfunktion öffnen. Dort können Sie zwischen verschiedenen "Persönlichkeiten" wählen. Unser Favorit ist "Monday", eine missgelaunte KI, die widerwillig und hörbar genervt Fragen beantwortet.

Bleibt nur die Frage, wozu braucht es ChatGPT im Ohr? Eine Antwort will uns nicht so recht einfallen und das ergab auch der Alltagstest. Weder am Wochenende, noch unter der Woche vermochte ein Grund einfallen, ChatGPT per Kopfhörer und Nothing Phone zu bemühen, weshalb wir ein gekünsteltes Gespräch mit der missmutigen KI anzetteln mussten.

Wenn man nicht weiß, was man machen soll, hilft natürlich die Frage, wie ein anderer Menschen das tun würde, was man gerade macht. Auf unsere Frage, wie wohl Kim Kardashian die Nothing Ear testen würde, säuselte uns Monday folgendes ins Ohr: "Sie würde wahrscheinlich betonen, wie stylisch und modisch die Kopfhörer sind, ohne wirklich auf die technischen Details einzugehen."

Naja, hilfreich war das nicht, aber stylisch finden wir die Nothing Ear allemal. Und zum Glück verfasst Kim Kardashian diesen Test nicht und so können wir uns dann auch endlich wichtigeren Dingen widmen.

Nothing Ear: Bedienbarkeit und X-App

Und zwar ihrem Klang und der Bedienbarkeit. Eines vorweg: Die Kopfhörer verbinden sich natürlich problemlos mit einem iPhone oder sonstigen Smartphones. Das gelingt zuverlässig über die Systemeinstellungen beim Reiter Bluetooth. 

Alternativ verbinden Sie die Kopfhörer per X-App mit dem Smartphone. Hier machte sich beim iPhone allerdings erste Ernüchterung breit. Denn die App zeigte uns ein Firmware-Update für die Kopfhörer an, konnte dieses aber nicht installieren. Bei den Nothin Ear (open) gelang es problemlos. Die normalen Nothing Ear installierten das Firmware-Update erst, als sie mit einem Nothing Phone verbunden waren. Wieso, ist uns nicht schlüssig.

In der App stellen Sie die Klickgesten für linken und rechten Stöpsel ein © stern

Sei es drum, in der App können Sie die Touch-Gesten der Nothing Ear konfigurieren. Voreingestellt sind beispielsweise ein Lied vor, eines zurück oder einen Anruf entgegenzunehmen. Das lässt sich bequem für linken wie rechten Ohrstöpsel ändern. 

Über diesen kleinen Schalter steuern Sie die Nothing Ear © stern

Positiv aufgefallen sind die Knöpfe der Nothing Ear, die ein Klicken ertönen lassen, wenn wir beispielsweise die Musikwiedergabe stoppen oder einen Titel nach vorn springen wollen. Dieses haptische Feedback ist komfortabel.

Als iPhone-Nutzer wollen Sie die App übrigens zwingend auf Ihrem Smartphone wissen, denn hier können Sie auch die Noise-Cancelling-Funktion ein- oder ausschalten oder in den Transparenzmodus wechseln. Bei AirPods sind diese Einstellungen in den Systemeinstellungen des iPhones zu finden, was uns etwas eleganter erscheint.

Klang

Womit wir zum Klang kommen. In der App für die Nothing Ear befindet sich ein Equalizer, mit dem Sie Höhen oder Tiefen einstellen. Und hier wartet die erste angenehme Überraschung für Freunde ordentlicher Bässe. Stellen wir den Equalizer auf Bass und schalten elektronische Musik ein, überzeugt das Ergebnis wahrlich. Schön: Neben dem einfachen Modus bietet die App auch noch einen etwas genaueren Acht-Band-Equalizer.

Über die X-App stellen Sie den Bass der Kopfhörer ein © stern

Beim subjektiven Hörtest überzeugen die Nothing Ear auf voller Linie. Die Höhen und Tiefen klingen klar, der Bass überzeugt. Ihren klaren Klang beweisen die Kopfhörer nicht nur bei der Musikwiedergabe, sondern auch in Telefonkonferenzen, in denen Kollegen klar und deutlich verstanden werden. 

Aktive Geräuschunterdrückung und Mikrofone

Womit wir zur aktiven Geräuschunterdrückung der Kopfhörer kommen. Die können Sie in der App in niedrig, mittel, hoch und adaptiv einstellen. Die Umgebungsgeräusche filtern die Kopfhörer gut raus. Wenn allerdings keine Musik läuft, ist auf den Einstellungen mittel und hoch ein leises Rauschen zu vernehmen. Im Vergleich arbeiten die AirPods Pro etwas geräuschärmer. Störend ist das Rauschen aber nicht. 

Die aktive Geräuschunterdrückung der Nothing Ear stellen Sie per App ein © stern

Womit wir zu den Mikrofonen kommen. Bei einem Testanruf in ruhiger Umgebung waren wir für unser Gegenüber gut zu hören. Etwas schlechter war es draußen bei einem Spaziergang, wobei zur Verteidigung der Nothing Ear angemerkt sei, dass es ein sehr windiger Tag war. In Onlinekonferenzen gab es in Verbindung mit einem MacBook Air keine Probleme mit den Kopfhörern. 

Dual-Connect mit iPhone und iPad

Für Apple-User ebenfalls interessant: Ein automatischer Wechsel der Geräte war problemlos möglich. Um die Kopfhörer mit zwei Geräten gleichzeitig verbinden zu können, müssen Sie wieder die X-App bemühen. Die Funktion nennt sich "Doppelte Verbindung". Aktivieren Sie den Modus, können sich iPad und iPhone gleichzeitig mit den Kopfhörern koppeln.

Per doppelte Verbindung können Sie zwei Geräte mit den Nothing Ear koppeln
  © stern

Danach wechseln Sie bequem zwischen den Geräten. Bei der Musikwiedergabe über Apple Music haben die Kopfhörer automatisch erkannt, von welchem Gerät der Sound kam. Das ist ähnlich komfortabel wie bei AirPods, die diese Funktion automatisch mitbringen. Schade: Mehr als zwei Geräte können Sie leider nicht mit den Kopfhörern verbinden.

Ladecase und Lieferumfang

Im Lieferumfang enthalten sind ein Ladekabel, Gelpads und natürlich Ladecase und Kopfhörer © stern

Im Lieferumfang enthalten sind neben den Kopfhörer natürlich weitere Geldpads für unterschiedliche Ohrgrößen, ein USB-C-Ladekabel, aber kein Ladegerät und natürlich das Ladecase. Die Kopfhörer im Case unterzubringen war am Anfang übrigens schwieriger als gedacht, wobei es Nothing seinen Ear-Nutzern eigentlich einfach macht. Auf dem linken Stöpsel ist ein weißer und auf dem rechten ein roter Punkt. Gleiches befindet sich im Ladecase, sodass leicht zu erkennen ist, welcher Stöpsel wo hingehört.

Fazit

Für einen Preis von 109 Euro bekommen Sie In-Ears mit tollem Klang und aktiver Geräuschunterdrückung. In Verbindung mit einem Nothing Phone können Sie einen Plausch mit ChatGPT halten. Wirklich sinnvoll ist die Funktion nicht. Die dazugehörige App ist leicht und intuitiv zu bedienen. Zusatzfunktionen wie Dual-Connect funktionierten auch mit iPhone und iPad problemlos. Insgesamt überzeugten uns die Nothing Ear. Einziges Manko war das Rauschen bei der aktiven Geräuschunterdrückung.

 

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