Neben dem Krieg Israels gegen die Hamas im Gazastreifen kommt es auch zu Gewalttaten im Westjordanland. Siedler greifen ein palästinensisches Dorf an - und verletzen mehrere Personen.

Die Lage im besetzten Westjordanland bleibt angespannt. In der Nacht haben israelische Siedler palästinensischen Anwohnern und Medien zufolge einen Anschlag auf ein Dorf im Nordwesten durchgeführt. Sie setzten in Brukin fünf Häuser und fünf Autos in Brand, sagten Augenzeugen. Der Rote Halbmond meldete, acht Menschen seien wegen leichter Brandverletzungen behandelt worden. Die israelische Zeitung "Haaretz" meldete, Dutzende Siedler seien in das Dorf eingedrungen.

Eine Sprecherin der israelischen Armee teilte auf Anfrage mit, das Militär habe Berichte über den Vorfall erhalten. Einsatzkräfte seien daraufhin nach Brukin gekommen, die Verdächtigen jedoch bei deren Ankunft geflüchtet. Berichte über Verletzte seien dem Militär bislang nicht bekannt. Der Vorfall werde untersucht.

Ein Einwohner des Orts soll in der vergangenen Woche bei einem Anschlag in der Gegend eine hochschwangere Israelin aus einer nahegelegenen Siedlung getötet haben. Ärzte kämpften auch um das Leben ihres Babys. Der Ehemann der 30-Jährigen wurde ebenfalls verletzt. Nach Medienberichten war das Paar im Auto unterwegs zur Geburt im Krankenhaus, als der Palästinenser das Feuer auf sie eröffnete. Israels Armee teilte mit, sie habe den mutmaßlichen Täter getötet. Anwohnern zufolge war das israelische Militär nach dem Anschlag neun Tage in Brukin im Einsatz. Der Siedlerangriff erfolgte den Angaben nach dann kurz nach dem Abzug des Militärs aus dem Ort.

Gewalt gegen Zivilisten

Ein Dorf in der Nähe der Stadt Ramallah wurde diese Woche ebenfalls von israelischen Siedlern angegriffen. Drei Palästinenser seien durch Schüsse israelischer Siedler verletzt worden, einer von ihnen schwer, teilt das palästinensische Gesundheitsministerium in Ramallah mit.

Augenzeugen sagten, bewaffnete Siedler seien in das Dorf Baitillu eingedrungen und hätten dort auf die Anwohner geschossen. Auch die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa berichtete dies. Den Angaben zufolge war auch Israels Armee vor Ort. Wer genau die Schüsse abgab, die die drei Palästinenser getroffen haben sollen, war zunächst unklar. Die Angaben ließen sich zunächst allesamt nicht unabhängig überprüfen. Israels Armee teilte auf Anfrage mit, den Berichten nachzugehen.

Die Lage im besetzten Westjordanland hat sich seit dem Angriff der Hamas am 7. Oktober 2023 und dem dadurch ausgelösten derzeitigen Gaza-Krieg verschärft. Seitdem wurden dort nach Angaben des Gesundheitsministeriums bei israelischen Militäreinsätzen, bewaffneten Auseinandersetzungen und Anschlägen von Extremisten mehr als 920 Palästinenser getötet. Zugleich gibt es verstärkt Gewalt radikaler israelischer Siedler gegen palästinensische Zivilisten.

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