Dürr folgt auf Lindner: Die FDP hat einen neuen Chef. In Berlin stimmte die Mehrheit der Mitglieder beim Parteitag für den 48-Jährigen. Seine Aufgabe wird es sein, die Freien Demokraten wieder zurück in den Bundestag zu führen.
Nach ihrem Debakel bei der Bundestagswahl hat die FDP mit einer neuen Parteispitze den Weg für einen personellen Neuanfang geebnet. Zum neuen Parteichef und Nachfolger von Christian Lindner wurde beim Bundesparteitag Christian Dürr gewählt. Er kündigte "Mut zur Erneuerung" und eine kritische Begleitung der Arbeit der Bundesregierung an. Geprägt war der erste Tag des Treffens von Aufbruchstimmung und emotionalen Abschieden - die Aufarbeitung des Wahlergebnisses trat dagegen weitgehend in den Hintergrund.
Seine Partei rief Dürr zu "Mut zu Entscheidungen" und "mehr Mut zu grundsätzlichen Reformen" auf. Vom Parteitag müsse das Signal ausgehen, "dass mit den Freien Demokraten zu rechnen ist", sagte er auch mit Blick auf mehrere Landtagswahlen im kommenden Jahr. Zugleich müsse die Partei an der Verteidigung der Meinungsfreiheit festhalten, dem "Kernanliegen der Liberalen". Dürr setzte sich zum Ziel, die FDP "für alle Menschen in Deutschland" wählbar zu machen.
Die FDP war im Februar mit 4,3 Prozent krachend am Wiedereinzug in den Bundestag gescheitert. Mehrere Delegierte mahnten eine ehrliche und selbstkritische Aufarbeitung dieses Ergebnisses an, doch auf dem Parteitag gab der Blick nach vorn die Richtung vor. "When life gives you lemons, make lemonade" ("Wenn das Leben Dir Zitronen gibt, mach' Limonade daraus") prangte groß im Saal, gelbe Zitronen und sogar FDP-gelbe Blätter schmückten das Logo.
Langen Applaus bekam Dürr für seine Bewerbungsrede für den Posten des Parteichefs - gewählt wurde er schließlich mit 82 Prozent. Zu seinen Stellvertretern wurden mit 69 Prozent Ex-Bundestagsvizepräsident Wolfgang Kubicki sowie mit jeweils 76 Prozent die Europapolitikerin Svenja Hahn und der NRW-Landespolitiker Henning Höne gewählt.
Der neue Parteichef Dürr versprach nun, den Kurs der neuen Bundesregierung aus der außerparlamentarischen Opposition heraus "kritisch zu begleiten". Kritik übte er etwa an der Schuldenpolitik und der Migrationspolitik der schwarz-roten Regierung. "Wir sind bereit, unserem Land ganz neue Antworten zu geben", sagte er in Abgrenzung von der Regierungspolitik.
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