Er äußert sich kritisch über Israels Vorgehen im Gazastreifen oder US-Präsident Trumps Politik. Der US-Streamer Hasan Pike gerät nun bei der Rückkehr in die USA in Schwierigkeiten mit den Grenzbeamten. Der Fall schürt weiter Sorgen um die Meinungsfreiheit in den USA.

Der in den USA bekannte politische Streamer Hasan Piker ist nach eigenen Angaben bei der Einreise in die Vereinigten Staaten ins Visier des Grenzschutzes geraten. In einem Livestream berichtete der 33-Jährige, ein Beamter habe ihn nach der Rückreise aus Frankreich am Flughafen in Chicago in ein Hinterzimmer gebracht und ausführlich zu seinen Online-Inhalten befragt.

Piker, online bekannt als HasanAbi, ist US-Staatsbürger, stammt aber aus einer türkischen Familie. Unter jungen Amerikanerinnen und Amerikanern gehört er zu den bekanntesten linken Online-Stimmen. Bei Twitch folgen ihm rund 2,8 Millionen Menschen, bei Youtube rund 1,6 Millionen. Er äußert sich regelmäßig zu politischen Themen - unter anderem als Kritiker des Vorgehens Israels im Gazastreifen sowie der Politik von US-Präsident Donald Trump.

"Er wusste ganz genau, wer ich bin", sagte Piker über den Beamten. "Er hat immer wieder gefragt: 'Was machen Sie beruflich? Reden Sie über Nachrichten?' (...) Und dann: '(...) Reden Sie über den Krieg? (...) Reden Sie über Trump?'" Das Gespräch habe sich zunehmend auf seine politischen Äußerungen bezogen. "Ich denke, der Grund dafür ist, ein Klima der Angst zu schaffen", sagte Piker. "Damit Leute wie ich, oder andere in meiner Lage ohne die gleiche Reichweite, einfach den Mund halten." Er wolle jedoch sein Privileg nutzen, um auf das Vorgehen aufmerksam zu machen.

Piker räumte ein, er habe bewusst ausgelotet, wie weit die Befragung gehen würde. Dabei habe er seine Haltung stellenweise sehr klar formuliert. Piker verwies darauf, dass selbst extreme politische Meinungen - die er nach eigenen Angaben aber weder teile noch geäußert habe - für US-Staatsbürger kein Grund für eine Einreiseverweigerung seien.

Regierungsvertreterin bestätigt den Stopp

Eine Vertreterin des US-Heimatschutzministeriums bestätigte den Stopp, wies aber den Vorwurf politischer Motivation zurück. Es habe sich um einen "routinemäßigen, rechtmäßigen Vorgang" gehandelt, "der täglich stattfindet und grundsätzlich alle Reisenden betreffen kann", schrieb Tricia McLaughlin auf X.

In den USA wächst die Sorge, dass unter der Trump-Regierung öffentliche Meinungsäußerungen zu Konsequenzen bei der Einreise oder in anderen Bereichen führen könnten. Kritiker warnen, dass grundlegende Prinzipien wie die Meinungsfreiheit und das in der US-Verfassung verankerte Recht auf ein rechtsstaatliches Verfahren in Gefahr geraten könnten.

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