Der Westen verstärkt den Druck auf Moskau, einer Waffenruhe zuzustimmen. Notfalls auch mit Sanktionen. Der Kreml reagiert pikiert, behauptet aber zu "ernsthaften" Gesprächen bereit zu sein.

Im Ringen um eine Waffenruhe für die Ukraine hat Russland Ultimaten des Westens und der Regierung in Kiew zurückgewiesen. "Die Sprache von Ultimaten ist inakzeptabel für Russland, sie ist nicht angemessen", sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow. "So kann man nicht mit Russland sprechen."

Peskow fügte hinzu, dass Moskau zu "ernsthaften" Gesprächen für eine "dauerhafte Friedenslösung" bereit sei. Er äußerte sich allerdings nicht zu dem Vorschlag des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, sich am Donnerstag in Istanbul direkt mit dem russischen Staatschef Wladimir Putin zu treffen.

Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Polen hatten Russland am Samstag zu einer 30-tägigen Waffenruhe ab Montag aufgefordert. Bei einem Besuch in Kiew drohten dabei Bundeskanzler Friedrich Merz von der CDU und die anderen Staats- und Regierungschefs mit Sanktionen, sollte dies nicht erfolgen.

Am Vormittag präzisierten Deutschland und die europäischen Verbündeten diese Drohung. Laut Regierungssprecher Stefan Kornelius wollen sie am Dienstag mit der Vorbereitung neuer Sanktionen beginnen, wenn Russland nicht bis Mitternacht die geforderte Waffenruhe in der Ukraine einhalte.

Zugleich versicherte der Regierungssprecher, dass die Bundesregierung Selenskyj bei möglichen Gesprächen mit Putin unterstütze. Selenskyj müsse entscheiden, ob er die Gespräche in der Türkei am Donnerstag führen wolle, auch wenn Russland die Waffenruhe nicht einhalte. Die Bundesregierung sei bereit, in der Türkei zur Unterstützung der Ukraine präsent zu sein.

EU wirft Moskau "Spielchen" vor

Die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas warf Russland eine Hinhaltetaktik vor. "Wir müssen Druck auf Russland ausüben, weil sie Spielchen spielen", sagte Kallas am Vormittag bei einem Außenminister-Treffen zur Ukraine in London. Unter Beschuss könnten keine Friedensverhandlungen stattfinden, deshalb müsse es eine Waffenruhe geben.

Putin hatte erklärt, über eine mögliche Feuerpause könne bei Verhandlungen gesprochen werden. Der Ukraine bot er direkte Gespräche am Donnerstag in Istanbul an. Selenskyj erklärte sich zu einem direkten Treffen mit Putin bereit, besteht aber auf einer 30-tägigen Waffenrufe ab Montag.

Von dieser ist die Ukraine bislang allerdings weit entfernt: In der Nacht meldete sie mehr als hundert russische Drohnenangriffe.

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