Moskaus Offerte an die Ukraine für direkte Gespräche löst unterschiedliche Reaktionen aus. Paris betrachtet den Schritt kritisch, während sich Washington zuversichtlich, wenn auch vage äußert.

Auf den russischen Vorschlag für direkte Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine gibt es erste Reaktionen - etwa aus Washington und Paris. Frankreich reagiert verhalten auf die Offerte aus Moskau. Diese ist nach Einschätzung des französischen Präsidenten Emmanuel Macron "nicht ausreichend". Voraussetzung für jegliche Verhandlungen sei eine bedingungslose Waffenruhe, sagte Macron auf der Rückreise von einem Besuch in Kiew in der polnischen Stadt Przemysl. Mit seinem Vorschlag wolle der russische Präsident Wladimir Putin "Zeit gewinnen". Zwar habe sich Putin damit immerhin "bewegt", es handele sich aber um ein Ausweichmanöver.

Putin hatte in der Nacht zum Sonntag direkte Gespräche zwischen Russland und der Ukraine vorgeschlagen. Diese sollen nach seinen Worten ab kommenden Donnerstag in Istanbul stattfinden. Die Staats- und Regierungschefs von Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Polen und der Ukraine hatten Russland zuvor bei einem Treffen in Kiew zu einer 30-tägigen bedingungslosen Waffenruhe ab Montag aufgerufen. Auf diese Forderung ging Putin bei einer nächtlichen Pressekonferenz nicht direkt ein und setzte stattdessen auf einen Gegenvorschlag.

Putins Vorschlag sei "eine Art, nicht zu antworten", sagte Macron dazu. Es sei wichtig, dass die Europäer gemeinsam mit den USA weiter an der Forderung nach einer bedingungslosen Waffenruhe festhielten, "und danach können wir reden", betonte der französische Präsident. Er halte es für unmöglich, "dass die Ukrainer in Parallel-Gespräche einwilligen, während sie weiterhin bombardiert werden".

Trump bleibt unpräzise

Das Weiße Haus äußerte sich ebenfalls nach dem Angebot aus dem Kreml an Kiew. US-Präsident Donald Trump äußerte sich zuversichtlich, dass ein Ende der Kämpfe im Ukraine-Krieg näherrücken könnte. "Ein möglicherweise großer Tag für Russland und die Ukraine", schrieb er vor dem Hintergrund der jüngsten diplomatischen Vorstöße auf seinem Online-Sprachrohr Truth Social. "Denkt an die Hunderttausenden Leben, die gerettet werden können, wenn dieses endlose 'Blutbad' hoffentlich zu einem Ende kommt." Er werde weiter mit beiden Seiten arbeiten, um sicherzustellen, dass dies geschieht. "Eine große Woche steht bevor!" Worauf Trump sich genau bezog, blieb in seiner Stellungnahme offen. Er nahm keinen direkten Bezug auf die Vorschläge der Europäer und Russlands.

Die Ukraine und wichtige europäische Verbündete hatten Moskau am Samstag ultimativ zu einem bedingungslosen längeren Waffenstillstand ab Montag aufgefordert. Bundeskanzler Friedrich Merz, der französische Präsident Emmanuel Macron, der britische Premierminister Keir Starmer und der polnische Regierungschef Donald Tusk waren dazu nach Kiew gereist und drohten Moskau mit neuen Sanktionen, falls es der Feuerpause nicht zustimmt. Die Staats- und Regierungschefs stimmten sich nach eigenen Angaben in einem Telefonat mit Trump ab, der schon seit längerem eine Waffenruhe fordert.

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