Ein von der Hamas gefangener Israeli liegt apathisch auf dem Boden, ein zweiter fordert, der Krieg in Gaza müsse enden. Mit einem neuen Propagandavideo wollen die Islamisten Druck auf die Regierung Netanjahu machen. Israels Premier geht davon aus, dass 21 Geiseln sicher noch am Leben sind
Die Hamas hat ein Video von zwei israelischen Geiseln veröffentlicht. Wie das Forum der Geisel-Familien mitteilte, handelt es sich bei den beiden Männern, die in dem gut dreiminütigen Video zu sehen sind, um den 36-jährigen Elkana Bohbot und den 24-jährigen Josef-Haim Ohana. Beide wurden am 7. Oktober 2023 von Terroristen der islamistischen Palästinenserorganisation vom Nova-Musikfestival in den Gazastreifen verschleppt. Veröffentlicht wurde das Video vom bewaffneten Arm der Hamas, den Essedin-al-Kassam-Brigaden. Israelische Medien verbreiteten es nach einer Freigabe durch das Geisel-Forum. Unklar ist, wann genau es aufgenommen wurde.
Einer der Männer, bei dem es sich offenbar um Bohbot handelt, liegt darin sichtlich geschwächt unter einer Decke am Boden. Der zweite Mann, bei dem es sich offenbar um Ohana handelt, sitzt im Schneidersitz und spricht auf Hebräisch in die Kamera. Seinem Begleiter gehe es körperlich und psychisch sehr schlecht, berichtet er. Dann fordert er die israelische Regierung auf, den Gaza-Krieg zu beenden und die Freilassung der verbliebenen Geiseln zu erreichen.
Am Abend demonstrierten in Tel Aviv erneut zahlreiche Israelis für eine Freilassung der Geiseln. Auf Plakaten forderten sie zudem ein Ende des Kriegs im Gazastreifen. Die israelische Regierung wirft der Hamas vor, die Geiseln mit den Aufnahmen zu Propagandazwecken zu missbrauchen.
Wadephul trifft Netanjahu
Die Hamas und mit ihr verbündete Terroristen hatten bei ihrem Großangriff auf Israel am 7. Oktober 2023 rund 1200 Menschen getötet und 251 Menschen als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. 58 Geiseln befinden sich weiterhin in der Gewalt der Islamisten, 34 von ihnen sind nach Angaben der israelischen Armee bereits tot.
Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hatte am Mittwoch gesagt, 21 Geiseln seien "mit Sicherheit" noch am Leben. "Es gibt drei weitere, über deren Status wir leider nichts wissen", fügte er in einem Online-Video hinzu.
Die Bundesregierung geht nach Angaben aus dem Auswärtigen Amt von einer einstelligen Zahl an Geiseln mit Deutschland-Bezug aus, die sich noch im Gazastreifen befinden. Der neue Bundesaußenminister Johann Wadephul trifft am Sonntag bei einem Besuch in Israel seinen Kollegen Gideon Saar und Ministerpräsident Netanjahu. Außerdem will Wadephul die Holocaust-Gedenkstätte Jad Vashem besuchen.
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