Der neu gewählte Papst hielt sich in der Vergangenheit mit politischen Kommentaren nicht zurück. Auch die Politik der US-Administration ist ihm offensichtlich ein Dorn im Auge. JD Vance will in den daran anschließenden Chor der Kritik aus dem Trump-Lager an Leo XIV. aber nicht einstimmen.

US-Vizepräsident JD Vance will sich mit Kritik am neugewählten Papst Leo XIV. offenbar zurückhalten. "Ich versuche, das Spiel der Politisierung des Papstes nicht mitzuspielen", sagte Vance dem konservativen Radiomoderator Hugh Hewitt. "Ich bin sicher, dass er viele Dinge sagen wird, die ich liebe. Ich bin sicher, dass er einige Dinge sagen wird, mit denen ich nicht einverstanden bin, aber ich werde trotz allem und durch alles hindurch weiter für ihn und die Kirche beten."

Der am Donnerstag gewählte Pontifex hatte in der Vergangenheit wiederholt kritische Kommentare zur Trump-Administration und deren Politik über sein privates Profil auf X verbreitet. "JD Vance irrt sich: Jesus verlangt nicht von uns, dass wir unsere Liebe für andere Menschen in eine Rangordnung bringen", hieß es etwa in einem am 3. Februar von dem damaligen US-Kardinal Robert Prevost auf X geteilten Kommentar. Zuvor hatte er auch einen Post eines Nutzers geteilt, der die Abschiebung von Kilmar Ábrego García - einem sich in den USA mit einem Schutzstatus aufhaltenden Migranten - nach El Salvador kritisierte.

Vance: Kirche ist "größer als Politik"

Der Trump-Vize erkärte, die Kirche sei "größer als Politik". Auf die kritischen Kommentare gegenüber seiner Person und der Politik der US-Regierung ging Vance allerdings im Unterschied zu mehreren Personen aus dem MAGA-Lager nicht ein. So bezeichnete die rechtsextreme Influencerin Laura Loomer den neuen Papst kurz nach seiner Wahl als "totalen Marxisten". "Nur eine weitere marxistische Marionette im Vatikan", so Loomer. Der ehemalige Trump-Berater Steve Bannon nannte Leo XIV. die "schlechteste Wahl für MAGA-Katholiken".

Aus Vance Sicht liegen die prioritären Aufgaben der Kirche aber nicht im Bereich Politik. "Und meine Einstellung ist, dass es der Kirche darum geht, Seelen zu retten und das Evangelium zu verbreiten", so der Trump-Vize. "Und ja, sie wird von Zeit zu Zeit die öffentliche Politik berühren, wie es alle menschlichen Institutionen tun, aber das ist nicht wirklich das, worum es geht." "Die meisten Menschen denken nicht darüber nach, ob der Papst Republikaner oder Demokrat, konservativ oder liberal ist", erklärte der 40-Jährige.

"Herzlichen Glückwunsch an Leo XIV., den ersten amerikanischen Papst, zu seiner Wahl! Ich bin sicher, dass Millionen von amerikanischen Katholiken und anderen Christen für eine erfolgreiche Arbeit an der Spitze der Kirche beten werden", hatte Vance in einer ersten Reaktion auf die Wahl des Papstes am Donnerstag erklärt. "Möge Gott ihn segnen!" Vance ist protestantisch aufgewachsen und konvertierte 2019 zum Katholizismus.

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