Inmitten zunehmender Spannungen mit dem Westen stellt der Iran die neueste Entwicklung seiner Rüstungsindustrie vor, eine ballistische Mittelstreckenrakete. Der Verteidigungsminister nennt auch mögliche Ziele.

Der Iran hat nach Angaben von Staatsmedien eine neue ballistische Rakete mit einer Reichweite von 1200 Kilometern vorgestellt. Die Feststoffrakete sei "die neueste iranische Errungenschaft im Bereich der Verteidigung", berichtete das staatliche Fernsehen. Der Sender zeigte während eines Interviews mit dem iranischen Verteidigungsminister Asis Nasirsadeh Aufnahmen der neuen Waffe. "Wenn dieser Krieg von den USA oder dem zionistischen Regime begonnen wird, wird der Iran deren Interessen, Stützpunkte oder Streitkräfte ins Visier nehmen - wo immer sie sich befinden und wann immer es als notwendig erachtet wird", sagte der Minister. "Wir hegen keine Feindseligkeit gegenüber Nachbarstaaten, aber amerikanische Stützpunkte sind unsere Ziele", fügte er hinzu.

Der Iran bezeichnet Israel als "zionistisches Regime". Wenige Stunden vor dem Auftritt des iranischen Verteidigungsministers hatte Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu dem Iran mit Vergeltung für einen Angriff auf den Flughafen von Tel Aviv gedroht. Nach dem Einschlag einer Rakete nahe des Flughafens Ben Gurion am Sonntag schrieb Netanjahu bei X: "Die Angriffe der Huthis gehen vom Iran aus". Israel werde auf den Angriff der Huthis auf den Hauptflughafen reagieren, "zu gegebener Zeit und an einem Ort unserer Wahl auf ihre iranischen Terrorherren." Im vergangenen Oktober hatten sich die beiden verfeindeten Staaten erstmals direkt attackiert.

Iran und USA verhandeln über Atomprogramm

Die USA und der Iran führen seit Wochen unter Vermittlung des Oman Gespräche über ein neues Atomabkommen. Der Westen wirft dem Iran vor, Atomwaffen herstellen zu wollen. Teheran weist dies zurück und beteuert, sein Atomprogramm diene allein zivilen Zwecken.

2015 hatten mehrere Staaten, darunter die USA, Deutschland, Frankreich und Großbritannien, ein internationales Atomabkommen mit dem Iran abgeschlossen. Dieses sieht vor, dass der Iran seine Atomaktivitäten einschränkt und im Gegenzug von einer Lockung der gegen ihn verhängten westlichen Sanktionen profitiert. Die USA zogen sich in der ersten Amtszeit von US-Präsident Donald Trump im Jahr 2018 jedoch einseitig aus dem Abkommen zurück und verhängten neue Sanktionen gegen den Iran. Daraufhin zog sich Teheran schrittweise von seinen in dem Abkommen festgehaltenen Verpflichtungen zurück.

Seit seiner Rückkehr ins Weiße Haus im Januar dringt Trump auf eine neue Vereinbarung. Er droht dem Iran zugleich für den Fall eines Scheiterns der Gespräche mit einem militärischen Vorgehen. US-Außenminister Marco Rubio hat den Iran aufgefordert, die Anreicherung von Uran zu beenden und die Entwicklung ballistischer Langstreckenraketen einzustellen. Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu hatte Ende April ebenfalls ein vollständiges Ende des iranischen Atomprogramms gefordert. Jegliches Abkommen mit Teheran müsse zudem Irans Bewaffnung mit ballistischen Raketen verhindern, sagte Netanjahu.

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