Gerade einmal sechs Stimmen bescheren Labour eine krachende Niederlage. Bei Nachwahlen zum Unterhaus übernimmt die rechtspopulistische Partei Reform UK den Sitz für den Bezirk Runcorn und Helsby. Auch bei den Kommunalwahlen dürfte die Partei um Nigel Farage zulegen.

Die britischen Rechtspopulisten um Brexit-Vorkämpfer Nigel Farage haben der regierenden Labour-Partei bei einer Nachwahl zum Parlament eine schwere Schlappe zugefügt. Die Kandidatin von Farages Partei Reform UK, Sarah Pochin, gewann die Wahl im Bezirk Runcorn and Helsby nahe Liverpool mit nur sechs Stimmen Vorsprung vor Labour-Politikerin Karen Shore. Das ergab eine Nachauszählung.

Pochins Sieg ist eine Überraschung, denn Labour von Premierminister Keir Starmer hatte den Wahlkreis bei der Parlamentswahl im vergangenen Jahr mit einem Vorsprung von mehr als 14.000 Stimmen gewonnen. Die Nachwahl war notwendig geworden, weil der Labour-Abgeordnete Mike Amesbury zurücktreten musste. Er hatte einen Mann niedergeschlagen. Die Abstimmung fand gleichzeitig mit Kommunalwahlen in England statt.

Reform UK führt derzeit auch in landesweiten Umfragen knapp vor den beiden traditionellen britischen Volksparteien Labour und den konservativen Tories. Parteichef Farage behauptete, seine Partei habe die Konservativen als offizielle Opposition abgelöst. Im Parlament sitzen aber auch mit dem jüngsten Erfolg nur fünf Abgeordnete von Reform UK, bei insgesamt 650 Parlamentariern.

Auch Grüne und Liberale gewinnen

Auch bei den Kommunalwahlen in England zeichneten sich ersten Ergebnissen zufolge deutliche Gewinne für Reform UK, aber auch die linksgerichteten Grünen und die Liberalen ab - und Einbußen für Labour und die Tories, die traditionell stärksten Parteien im vom Mehrheitswahlrecht geprägten britischen Parteiensystem.

Die am Donnerstag abgehaltenen Kommunalwahlen und die Parlamentsnachwahl sind ein Stimmungstest für Starmer und Labour, die bei der Parlamentswahl im vergangenen Juli eine historisch große Anzahl an Sitzen gewonnen hatten. Insgesamt stimmten die Wähler über 1640 Sitze in 23 Gemeinderäten ab, in sechs Städten wurden die Bürgermeister neu gewählt.

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