Die Ukraine und die USA besiegeln ihr Rohstoffabkommen. Dessen ungeachtet überzieht Russland das Land mit Drohnen und Raketen. In Odessa sterben mindestens zwei Menschen. Russland behauptet, seinerseits von der Ukraine angegriffen worden zu sein. Videos lassen jedoch Zweifel aufkommen.
In der südukrainischen Hafenstadt Odessa sind bei einem erneuten russischen Drohnenangriff in der Nacht nach Behördenangaben mindestens zwei Menschen getötet worden. Nach Angaben der Zivilschutzbehörde wurden bei dem "massiven" Angriff nach "vorläufigen Informationen" 15 weitere Menschen verletzt. Beschädigt worden seien Hochhäuser, Wohnhäuser, ein Supermarkt, eine Schule sowie mehrere Autos. 200 Menschen hätten ein Gebäude bei einer Evakuierung verlassen müssen. Zuvor hatte der Gouverneur der Region Odessa, Oleh Kiper, geschrieben, die Feuerwehr sei in der Stadt ausgerückt, um mehrere Brände zu löschen.
Auch die Großstadt Charkiw war in der Nacht laut Angaben des regionalen Militärverwalters Oleh Synjehubow einmal mehr Ziel von Attacken. Demnach brach ein Feuer aus. In der nordukrainischen Stadt Sumy unweit der russischen Grenze wurde eine Industrieanlage getroffen, wie der geschäftsführende Bürgermeister Artem Kobsar bei Telegram mitteilte.
Nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe setzte die russische Armee in der Nacht insgesamt 170 Drohnen ein. Davon seien 74 Kampfdrohnen abgefangen worden. 68 Täuschdrohnen ohne Sprengstoff, die die Flugabwehr verwirren sollten, seien niedergegangen, ohne Schäden anzurichten. Außerdem habe Russland fünf ballistische Raketen vom Typ Iskander-M auf die Ukraine abgeschossen.
Russland meldet viele Tote
Durch einen Drohnenangriff des ukrainischen Militärs wiederum sollen nach Angaben der russischen Besatzungsmacht im südukrainischen Gebiet Cherson 7 Menschen getötet und mehr als 20 verletzt worden sein. Der Angriff habe am Mai-Feiertag einen belebten Markt in der Stadt Oleschky getroffen, schrieb der von Moskau eingesetzte Verwaltungschef Wladimir Saldo auf Telegram.
Saldo veröffentlichte ein kurzes, aus der Luft aufgenommenes Video, das aber nicht auf viele Menschen an dem gezeigten Ort schließen ließ. Es waren auch keine Rettungsarbeiten zu sehen. Ein anderes Video, das in sozialen Netzwerken kursierte, zeigte eine leblose Person, während andere Passanten sich ruhig bewegen.
Jermak fordert weiterhin Druck auf Kreml
In einer Reaktion auf die Berichte zu den Angriffen forderte der ukrainische Präsidialamtschef Andrij Jermak einen "vollständigen Waffenstillstand", auf den Kiew "gemeinsam mit den USA" drängen müsse. Zwar werde der russische Präsident Wladimir Putin "bis an sein Lebensende stets den Wunsch hegen, zu töten". Russland werde jedoch durch "Diplomatie, militärische und wirtschaftliche Einflussnahme trotzdem gezwungen werden, den Krieg zu beenden". Daran arbeite die Ukraine "Tag für Tag" mit ihren Partnern. "Bald" werde es hierfür "weitere wichtige diplomatische Initiativen" geben.
Im seit über drei Jahren andauernden Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine war die russische Armee nach eigenen Angaben in der Ostukraine zuletzt weiter vorgerückt. Die russische Armee hält rund 20 Prozent des ukrainischen Territoriums besetzt.
Aufforderungen der USA zur Erreichung einer Waffenruhe blieben bisher erfolglos. Am Mittwoch unterzeichneten Kiew und Washington ein Abkommen zur Finanzierung des Wiederaufbaus des Landes und zum Abbau ukrainischer Rohstoffe, über das die Regierungen wochenlang verhandelt hatten.
Die von der Ukraine verlangten US-Sicherheitsgarantien gegen Russland wurden im Zuge der Unterzeichnung des Abkommens von offizieller Seite nicht thematisiert. Fragen zu diesen US-Sicherheitsgarantien für die Ukraine als Teil des Abkommens hatte Kiew nicht beantwortet. Aus Washington hatte es immer wieder geheißen, bereits die Anwesenheit von US-Unternehmen in der Ukraine würde künftige Aggressionen Moskaus verhindern.
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