Israel fordert Einwohner eines Teils von Beirut zur Evakuierung auf. Kurz danach erfolgt ein Angriff auf einen Vorort der libanesischen Hauptstadt. Ziel des Luftschlags sollen den Angaben der Armee zufolge Einrichtungen der Hisbollah sein. Opfer soll es jedoch keine gegeben haben.
Die israelische Luftwaffe hat nach Angaben eines Militärsprechers ein Gebäude in einem Vorort der libanesischen Hauptstadt Beirut angegriffen. Dort seien Präzisionsraketen der proiranischen Hisbollah-Miliz gelagert gewesen, hieß es. Die Lagerung von Raketen dort stelle einen eklatanten Verstoß gegen die Vereinbarungen zwischen Israel und dem Libanon dar, so der Sprecher.
Dem Luftangriff war eine israelische Warnung in arabischer Sprache an die Bevölkerung in dem Angriffsgebiet vorausgegangen. Es handelte sich um den ersten derartigen Warnhinweis, seit Israel Anfang April ein von der Hisbollah kontrolliertes Gebiet in Beirut angegriffen hatte. Dabei waren vier Menschen getötet worden. Nach ersten libanesischen Angaben kamen bei dem Angriff am heutigen Sonntag keine Menschen ums Leben. Es sei aber großer Sachschaden entstanden.
Israelischen Medienberichten zufolge handelte es sich um den dritten israelischen Luftangriff in Beirut seit Inkrafttreten der Feuerpause im Libanon im vergangenen November. Trotz der Waffenruhe greifen die israelischen Streitkräfte immer wieder Ziele im Libanon an. Die israelische Armee nimmt dabei nach eigenen Angaben Kämpfer und Infrastruktur der pro-iranischen Miliz ins Visier. Seit dem Beginn der Waffenruhe gab es auch Raketenangriffe aus dem Libanon auf Israel, für die sich niemand verantwortlich erklärte.
Die vom Iran unterstützte Hisbollah hatte unmittelbar nach dem Beginn des durch den Angriff der radikalislamischen Hamas auf Israel ausgelösten Gaza-Krieges im Oktober 2023 mit verstärktem Raketenbeschuss auf Israel begonnen. Israel reagierte mit massiven Luftangriffen auf Ziele im Libanon und schließlich mit einer Bodenoffensive. Am 27. November vergangenen Jahres trat eine Waffenruhe zwischen Israel und der Hisbollah in Kraft.
Inzwischen ist die Hisbollah stark geschwächt. Die Miliz hatte sich mit Irans Hilfe im Libanon zu einem Staat im Staate entwickelt und übte bislang bedeutenden Einfluss auf sämtliche Sektoren im Land aus. Die libanesische Hisbollah ist der wichtigste nicht staatliche Verbündete des Iran.
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