Unternehmen, die mit US-Bundesbehörden Geschäfte machen, stehen unter Druck durch die Trump-Regierung. Von ihnen wird erwartet, ihre Diversitätsprogramme einzuschränken. Einer Umfrage zufolge halten Firmen hierzulande ihren Kurs - obwohl sich Unsicherheit breitmacht.

Während US-Unternehmen unter Präsident Donald Trump ihre Diversitätsprogramme zurückfahren, zeichnet eine Schnellumfrage der "Charta der Vielfalt" hierzulande ein anderes Stimmungsbild: 90 Prozent der befragten Unternehmen führen ihre Initiativen für Diversität, Gleichberechtigung und Inklusion ("Diversity, Equality, inclusion" - DEI) unverändert weiter.

Nur 2 von insgesamt 100 befragten Organisationen mit jeweils mehr als 1000 Beschäftigten sprachen von konkreten Kürzungen - vorrangig in Bezug auf Aktivitäten in den USA, wie der Verein mitteilte.

Auch in Deutschland haben Unternehmen nämlich zuletzt Post von der US-Botschaft bekommen: Sie sollen 36 Fragen zu ihren Programmen für Diversität, Gleichberechtigung und Inklusion (DEI) beantworten. Betroffen sind alle Firmen, die Geschäftsbeziehungen mit US-Bundesbehörden haben. Das gilt bei direkten Verträgen für Waren oder Dienstleistungen haben oder bei Unternehmen, die Teil der Lieferkette sind.

Die US-Regierung verlangt nicht nur hierzulande, sondern auch bei Geschäftspartnern auf der ganzen Welt die Einhaltung der neuen amerikanischen Vorschriften zur Einschränkung von Diversitätsprogrammen. Wie in Deutschland erzeugt das auch bei Unternehmen in vielen anderen Ländern ein Spannungsverhältnis zwischen US-Vorgaben und europäischen Diversitätsrichtlinien.

In den USA geraten DEI-Programme schon länger zunehmend unter Druck: Präsident Donald Trump und seine Regierung führen einen Feldzug gegen solche Initiativen. Sie argumentieren, durch Bevorzugung einiger Bevölkerungsgruppen würden andere wiederum benachteiligt. Viele US-Unternehmen haben ihre Maßnahmen bereits zurückgefahren oder gestrichen - darunter Google, Meta und die US-Tochter der Deutschen Telekom, T-Mobile.

Spurlos gehen diese Entwicklungen jedoch auch an deutschen Unternehmen nicht vorbei: Einige Unternehmen würden ihre Maßnahmen intern prüfen, andere Sprache und Formulierungen anpassen. "Wir sehen keine Rückzugswelle - aber eine wachsende Unsicherheit in der Kommunikation", sagte Vereinsgeschäftsführer Cawa Younosi.

Besonders gefragt seien Argumentationshilfen, juristische Einordnungen sowie Empfehlungen zur Wortwahl. Viele Unternehmen seien sich ihrer Haltung grundsätzlich sicher, sagte eine Vereinssprecherin. Doch zunehmend entstehe Unsicherheit darüber, wie diese vermittelt werden könne - etwa gegenüber Medien oder in kritischen Gesprächen. "Vielfalt braucht gerade jetzt Orientierung", sagte Younosi.

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