US-Präsident Donald Trump hat Kremlchef Wladimir Putin nach heftigen Angriffen auf die ukrainische Hauptstadt Kiew kritisiert. „Ich bin nicht glücklich über die russischen Angriffe auf KIEW“, schrieb er am Donnerstag auf Truth Social, mit Großbuchstaben. „Sie sind nicht notwendig und kommen zu einem sehr schlechten Zeitpunkt. Wladimir, STOPP! Jede Woche sterben 5000 Soldaten. Lasst uns das Friedensabkommen zu Ende bringen!“

Russland hatte die Ukraine in der Nacht erneut mit Drohnen und Raketen angegriffen. Bei dem bislang größten russischen Angriff mit Raketen und Drohnen auf Kiew seit Jahresbeginn waren in der Nacht auf Donnerstag mindestens neun Menschen getötet und mehr als 70 verletzt worden.

Bürgermeister Vitali Klitschko schrieb auf Telegram, in Kiew seien in mehreren Bezirken Wohnhäuser und Autos getroffen worden und in Brand geraten. Ein Wohnhaus sei zerstört worden, unter den Trümmern befänden sich Menschen. Die Verletzten seien in Krankenhäuser gebracht worden, unter ihnen seien sechs Kinder.

Ukrainische Medien berichteten von russischen Luftschlägen auch in anderen Teilen des Landes. So meldete die „Ukrajinska Prawda“, die Ukraine stehe unter massivem russischen Beschuss. In mehreren Städten seien Explosionen gemeldet worden. „Sehr laut im ganzen Land.“ Insgesamt registrierte die Ukraine Angriffe mit 215 Drohnen und Raketen. 48 Raketen und 64 Drohnen seien abgefangen und zerstört worden, teilte die ukrainische Luftwaffe auf Telegram mit. 68 Drohnen seien durch elektronische Störmanöver umgeleitet worden.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj verkürzte wegen des russischen Großangriffs auf Kiew seinen Besuch in Südafrika. Er werde einen Teil seines Programms absagen und in die Ukraine zurückkehren, nachdem es in Kiew zu heftigen russischen Raketen- und Drohnenangriffen gekommen sei, teilte Selenskyj auf Telegram mit. Der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha werde alle notwendigen Treffen in Südafrika abhalten, um über die Lage in der Ukraine zu informieren.

Trump sieht Einigung mit Russland

Trump sah am Mittwoch einen Deal mit Russland zur Beendigung des Kriegs in der Ukraine in greifbarer Nähe. „Ich glaube, wir haben einen Deal mit Russland“, sagte Trump im Weißen Haus in Washington. Nun müsse er noch den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj überzeugen, was „schwieriger“ sei.

„Wir müssen eine Vereinbarung mit Selenskyj treffen“, sagte Trump weiter, nachdem er mehrere Dekrete unterschrieben hatte. „Ich dachte, es wäre einfacher, mit Selenskyj zu verhandeln. Bis jetzt war es schwieriger, aber das ist okay.“ Weiter sagte er: „Aber ich glaube, wir haben eine Vereinbarung mit beiden.“ Einzelheiten wurden zunächst nicht bekannt.

Trumps Erklärung schien zunächst im Widerspruch zu den jüngsten Aussagen hochrangiger US-Regierungsvertreter zu stehen. Am Freitag hatte Trump noch mit dem Rückzug der USA aus den Ukraine-Verhandlungen gedroht, sollten Kiew oder Moskau die Gespräche „sehr schwierig“ machen. Am Sonntag äußerte er dann die Hoffnung auf ein Abkommen zwischen Russland und der Ukraine noch diese Woche, ohne allerdings weitere Angaben zu möglichen Fortschritten in den Verhandlungen zu machen.

USA erhöhen Druck auf Ukraine

Zuletzt erhöhte Washington im Zuge seiner Bemühungen um eine Beendigung des Krieges den Druck auf Kiew, auf die Rückgabe einiger von Russland besetzter Gebiete zu verzichten. Die Weigerung des ukrainischen Präsidenten Selenskyj, die von Russland annektierte Halbinsel Krim abzutreten, sei „sehr schädlich für die Friedensverhandlungen“ mit Moskau, schrieb Trump am Mittwoch in seinem Onlinedienst Truth Social. US-Vizepräsident J.D. Vance brachte ein Einfrieren der aktuellen Grenzlinien im Ukraine-Krieg ins Gespräch.

Bei einer Reise in Indien sagte Vance, beide Seiten müssten einen Teil des Territoriums, das sie derzeit kontrollieren, aufgeben. Den Russen und Ukrainern sei ein „eindeutiger Vorschlag“ unterbreitet worden. Es sei an der Zeit, dass „sie entweder Ja sagen“ oder sich die USA aus dem Verhandlungsprozess zurückziehen, sagte Vance. Einen genauen Zeitraum, bis wann beide Seiten „Ja“ sagen müssten, nannte er nicht.

Am Mittwoch hatte es in London auf Beraterebene Gespräche über einen möglichen Frieden in der Ukraine gegeben. Konkrete Ergebnisse wurden anschließend nicht verkündet.

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