Die Trump-Regierung blockiert Fördergelder für die Harvard-Universität, weil diese sich weigert, die Beschneidung ihrer wissenschaftlichen Freiheit hinzunehmen. Die Uni kämpft jetzt vor Gericht weiter.
Die renommierte Harvard-Universität verklagt die US-Regierung von Präsident Donald Trump wegen der Kürzung von Zuschüssen in Milliardenhöhe. Die Trump-Regierung gefährde damit die akademische Freiheit, heißt es in der Klageschrift. Die Regierung hatte die Einschnitte mit antisemitischen Protesten auf dem Campus der Eliteuniversität begründet. Namentlich richtet sich die Klage unter anderem gegen Gesundheitsminister Robert F. Kennedy Jr., Bildungsministerin Linda McMahon und Verteidigungsminister Pete Hegseth, aber nicht gegen Trump.
Die Regierung behalte gezielt Bundesmittel ein, "um Kontrolle über die akademische Entscheidungsfindung an der Harvard-Universität zu erlangen", hieß es in der Klage der Ivy-League-Universität in der Nähe von Boston. Die Maßnahmen seien "willkürlich" und missachteten unter anderem den ersten Verfassungszusatz, der die Meinungsfreiheit garantiert. Die Kürzungen müssten deshalb ausgesetzt werden.
Die US-Regierung hat mehrjährige Zuschüsse in Höhe von 2,2 Milliarden Dollar (1,9 Milliarden Euro) für HArvard auf Eis gelegt. Trump drohte der Universität vergangene Woche zudem mit dem Entzug ihrer Steuervorteile und mit der Einstufung als "politische Organisation".
US-Regierung begründet Eingriffe mit Antisemitismus
Die US-Regierung begründet ihr Vorgehen mit einer angeblich verfehlten "Ideologie" der Uni und Antisemitismus auf dem Campus. Der Vorwurf bezieht sich vor allem auf pro-palästinensische Demonstrationen an US-Universitäten wie Harvard oder der Columbia-Universität in New York seit dem Beginn des Gaza-Krieges am 7. Oktober 2023. Im März verkündete das US-Bildungsministerium auf dieser Grundlage die Überprüfung der staatlichen Unterstützung für insgesamt 60 Universitäten und Hochschulen.
Harvards Leitung widersetzte sich jedoch - anders als die der meisten US-Universitäten - den Forderungen der Regierung, die unter anderem die Zulassung von Studierenden und die Einstellung von Hochschulpersonal betreffen. Dazu gehört, Diversitätsabteilungen zu schließen und die Einwanderungsbehörde beim Durchleuchten der Studenten zu unterstützen. Universitätspräsident Alan Garber erklärte, die Einrichtung verhandele "nicht über ihre Unabhängigkeit oder ihre verfassungsmäßigen Rechte".
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