Kanzleramtsminister Thorsten Frei (CDU) stimmt die Bevölkerung auf einen Abbau von Leistungen im Gesundheitssystem ein. „Klar ist auch, dass manche Leistungen entfallen müssen, um das Gesundheitssystem günstiger zu machen, was in anderen Ländern auch funktioniert“, sagte Frei dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). „Wir werden deshalb nicht kränker.“ Das werde zwar Widerstände hervorrufen. „Aber wir müssen das im Interesse des Ganzen durchsetzen.“
Frei beklagte: „Wir haben das teuerste Gesundheitssystem der Welt, aber unsere Bevölkerung ist nicht überdurchschnittlich gesund.“ Franzosen gingen statistisch gesehen seltener zum Arzt. „Das dürfte rein medizinisch betrachtet kaum zu begründen sein“, sagte der Kanzleramtschef. „Es kann zudem nicht so sein, dass bei uns jeder in einer - naturgemäß - eher laienhaften Betrachtung selbst entscheidet, zu welchem Facharzt er geht.“ Ein Primärarzt, in der Regel der Hausarzt, müsse diese Entscheidung übernehmen.
Auch die Pflegeversicherung werde eine „Riesenherausforderung“ werden. Heute würden 86 Prozent der Pflegebedürftigen zu Hause gepflegt. „Das wird künftig nicht mehr der Fall sein.“ Der Anteil derer, die in stationären Einrichtungen versorgt werden müssen, werde aller Voraussicht nach steigen.
Trotz eines Sparpakets aus dem Bundesgesundheitsministerium steigen für viele gesetzlich Versicherte zum Jahresbeginn die Krankenkassenbeiträge. Nach einer Auswertung des Deutschen Finanz-Service Instituts (DFSI) erhöhen 31 Krankenkassen ihre Zusatzbeiträge, 36 halten sie stabil. Bei weiteren Kassen steht eine Entscheidung noch aus.
Auch die Zusatzbeiträge steigen für Versicherte im Jahre 2026. Millionen Versicherte müssen dadurch im kommenden Jahr mehr zahlen. Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU) hatte zuvor mit ihrem Reformpaket das Ziel verfolgt, den durchschnittlichen Zusatzbeitrag bei 2,9 Prozent zu stabilisieren.
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