Ein Beitrag der „Vanity Fair“ schlägt weiterhin hohe Wellen. Zunächst sorgten Äußerungen der Stabschefin des Weißen Hauses, Susie Wiles, für Kritik. Ihr zufolge verfügt US-Präsident Donald Trump über die „Persönlichkeit eines Alkoholikers“, dessen Vize J.D. Vance sei ein Verschwörungstheoretiker. Wiles kritisierte, ihre Aussagen seien aus dem Kontext gerissen worden, bestritt sie aber nicht. Nun stehen die Fotos des Artikels über den US-Regierungsapparat im Zentrum der Aufregung.

Der für seine Nahaufnahmen bekannte Fotojournalist Christopher Anderson, der in der Vergangenheit bereits der „New York Times“, „Esquire“ oder dem „Wall Street Journal“ Porträtaufnahmen beigesteuert hatte, hatte sieben Mitglieder der aktuellen US-Regierung fotografiert – neben Außenminister Marco Rubio oder Berater Stephen Miller auch Pressesprecherin Karoline Leavitt. Die Bilder der 28-Jährigen werden in den sozialen Netzwerken als wenig schmeichelhaft kritisiert, da sie die Aufmerksamkeit auf mutmaßliche Einstichstellen kosmetischer Eingriffe an ihren Lippen lenkten.

Gegenüber der „Washington Post“ verteidigte Anderson seinen Stil. „Das mache ich schon lange“, sagte er über seine Aufnahmen. „Es war mein Versuch, das inszenierte Bild der Politik zu umgehen, die PR-Maschinerie zu durchbrechen und etwas zu zeigen, das den politischen Zirkus viel authentischer und aufschlussreicher darstellt.“ Seiner Auffassung nach müsse Porträtkunst „nah, intim, enthüllend“ sein.

Den Vorwurf, er habe Leavitts Lippen unfairerweise in den Fokus gerückt, wies er von sich. „Ich habe die Einstichstellen nicht hinzugefügt“, gab er zu Protokoll. „Viele scheinen überrascht zu sein, dass ich weder Hautunreinheiten noch die Einstichstellen mit Photoshop retuschiert habe. Ich finde es erstaunlich, dass jemand von mir erwartet, so etwas zu entfernen.“

Er verfolge nicht die Absicht, die porträtierten Personen gut oder schlecht darzustellen, insistierte Anderson. „Das ist ihr Make-up, das sind die Injektionen, die sie sich selbst gegeben hat. Wenn man das auf einem Foto sieht, was soll ich denn dazu sagen?“, schilderte er. „Ich möchte ein Bild schaffen, das wahrheitsgetreu wiedergibt, was ich in dem Moment der Begegnung mit der jeweiligen Person erlebt habe.“

„Eine der schönsten Pressesprecherinnen, die wir je hatten“

Taylor Rogers, Vize-Pressesprecherin des Weißen Hauses, zeigte wenig Verständnis für Andersons Ausführungen. „Es ist klar, dass ‚Vanity Fair‘ Karoline und die Mitarbeiter des Weißen Hauses absichtlich auf bizarre Weise fotografiert und die Fotos bewusst bearbeitet hat, um sie zu erniedrigen und in Verlegenheit zu bringen“, sagte sie gegenüber dem Magazin „People“. Leavitt leiste „außergewöhnliche Arbeit für das amerikanische Volk“, unterstrich ihre Stellvertreterin.

Andere Stimmen lobten die Fotos der „Vanity Fair“. Leavitt sehe umwerfend aus, befand die republikanische Kongressabgeordnete Anna Paulina Luna auf der Plattform X. „Sie ist wohl eine der schönsten Pressesprecherinnen, die wir je hatten.“

US-Präsident Donald Trump gilt als großer Bewunderer seiner Pressesprecherin. Im August schwärmte er in einem Interview mit dem Sender Newsmax: „Sie ist ein Star geworden. Es ist ihr Gesicht, ihr Verstand, ihre Lippen – die Art, wie sie sich bewegen, sie bewegen sich wie ein Maschinengewehr.“

Zwei Monate später äußerte er sich an Bord der „Air Force One“ erneut enthusiastisch. Niemals würde er sie als Sprecherin ersetzen. „Dieses Gesicht und diese Lippen, sie bewegen sich wie ein Maschinengewehr.“

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