Eine Werbekampagne des Hamburger Onlineshops Galaxus sorgt für heftige Reaktionen in den sozialen Medien. Auslöser ist ein Clip, in dem sich das Unternehmen offenbar über die AfD und ihre Bundesvorsitzende Alice Weidel lustig macht.

In dem Spot versucht eine junge Schauspielerin im Stil des Spiels „Wer bin ich?“ zu erraten, welchen Begriff sie auf der Stirn trägt. Ihre Fragen führen rasch in eine politische Richtung: „Bin ich in manchen Teilen Deutschlands erfolgreicher?“, „Kennt man mich in letzter Zeit vor allem wegen einer blonden Frau?“, „Hatte die was mit der Schweiz zu tun?“, und schließlich: „Und wählen mich auch Idioten?“ Kurz bevor sie „Alice Weidel“ ausspricht, wird der Ton ausgeblendet. Die Schauspielerin zeigt Würgereiz – und wirkt erleichtert, als sie erfährt, nicht die AfD-Chefin zu sein.

Bislang wurde der Clip allein auf YouTube knapp fünf Millionen Mal aufgerufen. Die Reaktionen fallen gegensätzlich aus: Einige feiern den Humor, andere kritisieren „Propaganda“, fordern politische Neutralität von Unternehmen oder kündigen an, Galaxus künftig zu meiden.

Die AfD reagierte empört. Der Hamburger Landeschef Dirk Nockemann bezeichnete die Werbung gegenüber dem „Hamburger Abendblatt“ als „Diffamierung“ und „links-woke Moral-Lektion“. Galaxus betreibe „geschmacklose Anti-AfD-Werbung“ und schieße sich damit ein „peinliches Eigentor“. In E-Mails an den Kundenservice äußerten sich ebenfalls verärgerte Stimmen. Ein AfD-Wähler fühlte sich laut dem Bericht nach als „Idiot“ abgestempelt und kündigte an, nicht mehr bei Galaxus zu bestellen.

Das Unternehmen hat sich zu dem aktuellen Video noch nicht geäußert. Seit mehreren Monaten veröffentlicht Galaxus in regelmäßigen Abständen „Wer bin ich?“-Videos. Im Februar teilte Unternehmens-Gründer Oliver Herren auf LinkedIn mit: Die Kampagne solle zeigen, „welche Markenattribute auf den Onlineshop zutreffen – und welche vielleicht ein bisschen über das Ziel hinausschießen“.

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