Die Warnung ist eindringlich: Laut dem Befehlshaber des Operativen Führungskommandos der Bundeswehr, Sollfrank, bauen die Russen ihre Landstreitkräfte wieder auf. Sollten sie sich in der Ukraine durchsetzen, sieht der General schwarz.

Der Befehlshaber des Operativen Führungskommandos der Bundeswehr hat eindringlich vor einer Gefahr durch Russland gewarnt. Der Kreml baue derzeit im Schatten des Ukraine-Kriegs eine noch schlagkräftigere Armee auf, sagte Generalleutnant Alexander Sollfrank in einem Interview mit der "New York Times". Die Russen seien dabei, "ihre Landstreitkräfte wieder aufzubauen und neu zu formieren, selbst während sie die Ukraine angreifen, und sie lernen dabei auch kontinuierlich dazu".

Die Einsätze in der Ukraine sind laut Sollfrank von grundlegender Bedeutung, "wenn wir unseren Frieden und unsere Freiheit bewahren wollen und wenn wir unsere politischen Systeme, unsere Demokratien, unseren Pluralismus, unsere föderalen Strukturen und alles, was wir haben, erhalten wollen". Die Errungenschaften der Nachkriegswelt seien in Gefahr, sollte Russland in der Ukraine die Oberhand gewinnen.

Seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs habe sich in Deutschland und ganz allgemein in Mittel- und Osteuropa das Recht über die Macht durchgesetzt, sagte Sollfrank weiter. "Wenn Russland erfolgreich ist, dann sind diese Errungenschaften des Rechts, des Rechts über die Macht, vorbei", sagte er. Sein Appell: "Wir sollten die Ukraine mit allem unterstützen, was sie braucht, mit allem, was sie benötigt, um den russischen Druck zu verringern."

Sollfrank: Druck auf Putin nötig

"Der einzige Grund für Putin aufzuhören, ist, wenn er gestoppt wird", so Sollfrank. Dafür sei Druck erforderlich. Ziel sei es, bis 2029 "kriegstüchtig" zu sein. Für Deutschland zählten zu den wichtigsten Themen die Aufstockung der Bundeswehr von derzeit 182.000 auf 260.000 Soldaten, zusätzlich 200.000 ausgebildete Reservisten sowie der Abbau von Bürokratie, um moderne Ausrüstung zu beschaffen.

"Reduzieren ist einfach, darin haben wir viel Erfahrung", sagte Sollfrank der "New York Times". Das Erforderliche aufzubauen, sei "eine gewaltige Aufgabe".

Sollfrank promovierte 2024 an der Bundeswehruniversität in München zu dem Thema "Kann ein russischer Angriff auf die baltischen Staaten erfolgreich sein?" - was er mit einem Ja beantwortete. Im Juli wurde bekannt, dass er zum zweiten Stellvertreter des Generalinspekteurs der Bundeswehr ernannt werden soll.

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