Der ukrainische Präsident will mit Trump über Tomahawk-Raketen reden - doch der US-Präsident ist nach seinem Putin-Telefonat am Vortag sehr zurückhaltend bei dem Thema. Statt mit Waffenlieferungen will Trump den Krieg lieber mit einem Appell an beide Seiten beenden.

Nach seinem Gespräch mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj hat US-Präsident Donald Trump Russland und die Ukraine aufgefordert, den Krieg sofort zu beenden. Es sei genug Blut vergossen worden, schrieb der Republikaner auf seiner Plattform Truth Social. Die Grenzen seien durch "Krieg und Mut" definiert worden. "Sie sollten dort aufhören, wo sie sind."

"Lasst beide den Sieg für sich beanspruchen, lasst die Geschichte entscheiden!", so Trump weiter. Das Treffen mit Selenskyj sei "sehr interessant und herzlich gewesen". Letztlich habe er ihm aber das gesagt, was er auch dem russischen Präsidenten Wladimir Putin nahegelegt habe: Dass es an der Zeit sei, "das Töten zu beenden und einen 'DEAL' zu machen." Trump schloss seinen Post mit den Worten: "HÖRT AUF, GEHT IN FRIEDEN NACH HAUSE ZU EUREN FAMILIEN!"

Von Journalisten nach der Trump-Äußerung gefragt, stimmte Selenskyj sofort zu. "Wir müssen dort aufhören, wo wir gerade sind und danach werden wir reden", sagte der Ukrainer. Doch fügte er hinzu: "Beide Seiten müssen stoppen, doch das ist eine Frage an Putin, denn wir haben den Krieg nicht begonnen."

Selenskyj bot Trump Tauschgeschäft an

Selenskyj war eigentlich nach Washington gereist, um mit Trump vor allem über eine mögliche Lieferung von Tomahawk-Marschflugkörpern zu reden. Trump hatte diese am Wochenende selbst in Aussicht gestellt. Er könne Putin mit der Lieferung von Tomahawks an Kiew drohen, falls Russland seine Angriffe auf die Ukraine nicht einstelle, hatte er gesagt. Nach seinem Telefonat mit Putin am Donnerstag äußerte er sich aber deutlich zurückhaltender.

Die US-Marschflugkörper würden den ukrainischen Streitkräften helfen, ihre laufenden Angriffe auf russische Energieinfrastruktur tief ins Landesinnere auszuweiten. "Wir haben keine Tomahawks, deswegen brauchen wir Tomahawks", sagte Selenskyj zum Auftakt des Treffens in Washington vor der Presse. Er bot Trump ein Tauschgeschäft an: Die USA hätten Tomahawks und andere "sehr starke" Marschflugkörper und Raketen und könnten von der Ukraine im Gegenzug "tausende Drohnen" bekommen. Nach Angaben aus ukrainischen Delegationskreisen zeigte Selenskyj Trump zudem eine Karte mit möglichen Zielen für Angriffe in Russland, auf der etwa Standorte der russischen Rüstungsindustrie verzeichnet waren.

Trump aber wiegelte ab: Die Ukraine trotz der Warnungen Putins mit Tomahwks zu beliefern, könne zu einer "großen Eskalation" führen. "Es könnte dazu führen, dass eine Menge Schlimmes passiert", sagte Trump. Nach dem Treffen lehnte Selenskyj eine Aussage zu den Waffen ab. Die USA wollten eine Eskalation vermeiden, sagte er. Man habe sich darauf geeinigt, nicht öffentlich über das Thema Langstreckenwaffen zu sprechen.

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