Vertreter der islamistischen „Muslimstudents NRW“ haben Anfang der Woche an der Ruhr-Universität Bochum für sich geworben. Wie die WAZ berichtet, hätten sich Mitglieder mit zwei Pavillons auf der Unibrücke an der Grenze zum Campus positioniert. Einer für Frauen, ein weiterer für Männer.
„Herzlich Willkommen liebe Erstis & Studentinnen! Einen guten Start ins Semester wünschen euch eure muslimischen Mitstudenten!“, habe es auf einem Spruchbanner geheißen. Auf Anfrage der Regionalzeitung habe die Polizei bestätigt, dass die Gruppe ihre Versammlung unter dem Motto „Aufklärung über den Islam – Information, Dialog und Austausch“ offiziell angemeldet hatte.
Unmittelbar auf dem Campus sind die „Muslimstudents NRW“ verboten. „Aktivitäten solcher Initiativen dulden wir auf dem Campus nicht“, erklärte ein Universitätssprecher vor einigen Jahren. Die Organisation richtet sich insbesondere an Erstsemester, die sie mit Aktionen wie einer Campus-Tour oder einem „Ersti-Brunch“ anlocken. Auf Instagram wirbt die Gruppierung dafür, ein Islamstudium aufzunehmen, um „den Islam in einer geschwisterlichen Atmosphäre zu lernen und gleichzeitig persönlich zu wachsen“.
Bei den „Muslimstudents NRW“ handelt es sich um die Nachwuchsorganisation der islamistischen Furkan-Bewegung, eine extremistische Organisation um den geistigen Führer Alparslan Kuytul. Diese strebe laut Verfassungsschutz die Errichtung einer „Islamischen Zivilisation“ an. Seit 2016 steht sie deshalb unter Beobachtung des Bundesamtes.
Laut dem Innenministerium von Nordrhein-Westfalen gehe die Bewegung davon aus, dass „die Demokratie die Rechte Gottes vereinnahme und die Teilhabe am politischen Prozess zu Kompromissen zwinge, die im Widerspruch zu Gottes Gesetzen stünden“. Derartige Kompromisse dürften jedoch „keinesfalls eingegangen werden“, heißt es weiter. „Aus dieser Auffassung resultiert eine prinzipielle Ablehnung der Demokratie, die sich auch im Verbot der Teilnahme an Wahlen widerspiegelt.“
Die Islamische Studierendenvereinigung (ISV) stellt sich deutlich gegen die extremistische Organisation. „Die ‚Muslim Students‘ versuchen, sich von der Gesellschaft zu isolieren. Wir begreifen uns aber als ein Teil dieser Gesellschaft“, gab deren Vorstandsvorsitzender Mubarik Wienold der WAZ zu Protokoll. „Und genauso wie in der Gesellschaft haben Muslime auch an der Uni ihren Platz.“
Schon im vergangenen Jahr hatten die „Muslimstudents NRW“ mit Infoständen an der Ruhr-Universität für eine Kontroverse gesorgt. Die Jusos Bochum bezeichneten sie im Zuge dessen als „eindeutige Bedrohung“, die „nicht nur einer extremistischen Bewegung, der Furkan-Gemeinschaft, nahe stehen, sondern selbst vom Verfassungsschutz als gesichert extremistisch eingestuft“ seien. Ihnen sei wichtig, die Bewegung von muslimischen Gruppen abzugrenzen, die „keinerlei Problem“ darstellten, „genauso wenig wie eine jüdische, christliche oder jede andere religiöse Gruppe“.
Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke