Von einer "schwierigen" Lage spricht Bundeskanzler Merz, Maßnahmen der Regierung hätten noch nicht das Wirtschaftswachstum angekurbelt. Ausbleibende Erfolge drücken die Stimmung - die Werte des Kanzlers und seiner Union im RTL/ntv-Trendbarometer sind miserabel.
Die Arbeit von Bundeskanzler Friedrich Merz kommt bei immer weniger Menschen in Deutschland an. Nur 26 Prozent sind laut RTL/ntv-Trendbarometer zufrieden mit der Politik des CDU-Chefs. Damit verharrt er im Tief der Vorwoche. Dagegen äußern 71 Prozent ihre Unzufriedenheit mit der Politik des CDU-Chefs, ein Zuwachs von einem Punkt. Das ist der höchste Wert seit Beginn der Erhebung im Mai - damals waren 38 Prozent zufrieden und 52 Prozent unzufrieden mit Merz' Arbeit.
Dabei äußern sich nur Wähler von CDU und CSU mehrheitlich zufrieden mit dem Kanzler: 63 Prozent. Bei Anhängern aller anderen Parteien überwiegt die Unzufriedenheit. Besonders hoch ist sie bei Anhängern von Linken (89 Prozent) und AfD (97 Prozent).
Merz hat zuletzt bei mehreren Fernsehauftritten seine Politik erklärt. "Wir werden in Zukunft in unserem Land für die Altersversorgung, für die Krankenversicherung und für die Pflegevorsorge mehr aus eigener Kraft leisten müssen", sagte er am Montagabend in der ntv-Sendung "Pinar Atalay". Umlagefinanzierte Systeme allein reichten nicht mehr aus. "Wir müssen die Eigenverantwortung stärken." Angesichts der schwächelnden Wirtschaft sprach er von einer "schwierigen" Lage.
Linke zieht wieder mit Grünen gleich
Auch die Union selbst kommt nicht aus dem Tief: Wie in der Vorwoche würden 24 Prozent der Menschen in Deutschland den Schwesterparteien CDU und CSU ihre Stimme geben. Auch die Werte von SPD (13 Prozent) und Grünen (12 Prozent) verändern sich im Wochenvergleich nicht. Die FDP mit 3 Prozent und das BSW mit 4 Prozent verharren ebenfalls auf ihren Werten und würden weiterhin den Sprung in den Bundestag verpassen.
Die AfD gibt derweil einen Punkt auf 26 Prozent ab. Die Linke legt um einen Punkt auf 12 Prozent zu und zieht damit wieder mit den Grünen gleich. Weiterhin 6 Prozent der Menschen würden sich für eine andere Partei entscheiden.
Bei der Frage der politischen Kompetenz verharrt die Union auch im Tief: 18 Prozent der Bürger trauen ihr zu, mit den Problemen in Deutschland am besten fertig zu werden. Wie in der Vorwoche sagen das 7 Prozent von der SPD. Die politische Kompetenz der Grünen sinkt um einen Punkt auf 5 Prozent, bei der Linke steigt sie um einen Punkt auf 5 Prozent. 14 Prozent trauen der AfD zu, mit den Problemen fertig zu werden - das ist ein Punkt Verlust. 2 Prozent (minus 1) sagen das von den Klein- und Kleinstparteien. 49 Prozent und damit fast die Hälfte der Bürger traut keiner Partei politische Kompetenz zu.
Schlechte Wirtschaftserwartungen
Eine große Mehrheit von 64 Prozent geht derweil davon aus, dass sich die wirtschaftlichen Verhältnisse in Deutschland in den kommenden Jahren verschlechtern werden. Vor einer Woche lag dieser Wert noch bei 62 Prozent, Anfang September bei 60 Prozent. 16 Prozent gehen wie in der Vorwoche und zu Beginn des Vormonats von einer Verbesserung der Wirtschaftslage aus. Keine Veränderung der wirtschaftlichen Verhältnisse erwarten 19 Prozent - nach 21 Prozent vor einer Woche und 22 Prozent zu Beginn des Septembers.
Kanzler Merz sagte bei "Pinar Atalay", die strukturelle Wachstumskrise der Volkswirtschaft mache ihm im Augenblick innenpolitisch am meisten Sorgen. Im Juni sei die Stimmung in Deutschland besser gewesen als jetzt. Die Regierung habe zwar einiges auf den Weg gebracht. Dies habe aber bisher nicht auf den Arbeitsmarkt und das Wachstum durchgegriffen. "Es muss noch vieles kommen", so Merz.
Die Daten des RTL/ntv-Trendbarometers wurden vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag von RTL Deutschland vom 30. September bis zum 6. Oktober erhoben. Datenbasis: 2001 Befragte, statistische Fehlertoleranz: plus/minus 2,5 Prozentpunkte. Die Frage zur politischen Kompetenz hat eine Datenbasis von 803 Befragten.
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Forsa-Umfragen im Auftrag von RTL Deutschland.
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