Soldaten der Unifil-Truppe sollen den Frieden im Südlibanon wahren. Nun erklärt die internationale Mission, das israelische Militär habe Granaten in der Nähe abgeworfen. Eine sei über den Köpfen der Blauhelme explodiert. Es ist nicht der erste Vorfall dieser Art.

Die israelische Armee hat nach Angaben der UN-Mission im Libanon (Unifil) in der Nähe von Blauhelm-Soldaten Granaten abgeworfen. Die Soldaten der Friedensmission seien zusammen mit libanesischen Soldaten in Marun al-Ras in der Nähe der israelischen Grenze im Einsatz gewesen, um Räumarbeiten durch zivile Einsatzkräfte abzusichern, erklärte Unifil. Zwei Gruppen der Blauhelm-Mission hätten zunächst gehört, wie etwa 500 Meter von ihnen "eine Granate in der Nähe eines Baggers explodierte".

Kurze Zeit später sei eine der Gruppen von einer Drohne überflogen worden, 30 bis 40 Meter entfernt habe es dann eine Explosion gegeben. Über der zweiten Gruppe habe eine weitere Drohne eine Granate abgeworfen, "die nur 20 Meter über den Köpfen" der Soldaten explodiert sei, erklärte Unifil weiter. Bei den Explosionen habe es keine Verletzten gegeben. Die Vorfälle ereigneten sich laut Unifil schon am Donnerstag.

Die UN-Mission warf Israel vor, mit den Abwürfen gegen die Resolution 1701 des UN-Sicherheitsrats zu verstoßen. Sie forderte die israelische Armee dazu auf, "Angriffe auf oder in der Nähe von Friedenstruppen, Zivilisten und libanesischen Soldaten einzustellen" sowie den Einsatz der Unifil nicht zu behindern. Die 2006 vom UN-Sicherheitsrat verabschiedete Resolution 1701 sieht unter anderem vor, dass lediglich Truppen der Unifil und der libanesischen Armee im Grenzgebiet zu Israel eingesetzt werden sollen.

UN-Mission endet 2026

Die UN-Mission hatte Israel bereits im September vorgeworfen, in der Nähe eines ihrer Stützpunkte Granaten abgeworfen zu haben. Israel bestritt, das Unifil-Kontingent gezielt angegriffen zu haben.

Unmittelbar nach Beginn des Gaza-Kriegs im Oktober 2023 hatte die proiranische Hisbollah-Miliz mit verstärktem Raketenbeschuss auf Israel begonnen. Die israelische Armee reagierte mit massiven Luftangriffen auf Ziele im Libanon und schließlich mit einer Bodenoffensive. Im November 2024 trat eine Waffenruhe in Kraft. Israel wirft der Hisbollah jedoch vor, weiterhin im Grenzgebiet militärisch aktiv zu sein - und greift mit dieser Begründung regelmäßig Hisbollah-Ziele an.

Die Unifil-Friedenstruppe ist seit 1978 im Libanon stationiert, sie umfasst mehr als 10.800 Soldaten und Zivilkräfte. Ende August beschloss der UN-Sicherheitsrat in New York, die UN-Friedensmission im Süden des Libanon bis Ende 2026 zu beenden.

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