Die Drohnenattacken in Dänemark können Ermittlern zufolge zum Teil von Tankern der russischen Schattenflotte gestartet worden sein. Eines der Schiffe befindet sich nun vor der französischen Küste. Für Präsident Macron hat die Besatzung schwere Fehler begangen - und das Militär rückt an.
Französische Soldaten haben einen Öltanker der sogenannten russischen Schattenflotte geentert. Das Schiff hat mutmaßlich eine Rolle bei den ungeklärten Drohnenüberflügen über Dänemark gespielt. Die Soldaten der französischen Marine seien vor der französischen Küste an Bord des Schiffes gegangen, berichtet AFP unter Berufung auf Militärkreise. Die französische Justiz hatte zuvor Ermittlungen gegen den derzeit unter der Flagge Benins fahrenden Tanker eingeleitet.
Ermittelt werde wegen eines "fehlenden Nachweises der Nationalität" und der "Weigerung, einer Anweisung zu folgen", sagte der Staatsanwalt von Brest, Stéphane Kellenberger. Die französische Marine habe den Tanker angezeigt. Luftaufnahmen zeigten vermummte Soldaten am Deck des Schiffes vor der Küste von Saint-Nazaire im Westen Frankreichs. Eine Analyse von Daten der Website Vesselfinder hatte zuvor ergeben, dass sich das Schiff im Zeitraum der Drohnenvorfälle, zwischen dem 22. und 25. September, nahe der Küste Dänemarks bewegte.
Demnach ankert das Schiff, das zuletzt "Pushpa" oder "Boracay" hieß, inzwischen seit einigen Tagen vor der Küste Frankreichs. Zuvor war das 244 Meter lange Schiff von Russland kommend an den Küsten Polens und Schwedens entlang weiter ins dänische Küstengebiet gefahren. In der Nacht zum 23. September befand sich der Tanker den Daten zufolge dann vor der dänischen Insel Lolland, bevor er zum Großen Belt weiterfuhr, der Meeresstraße zwischen den dänischen Inseln Seeland und Fünen.
Das Fachmagazin "The Maritime Executive" vermutet, dass das Schiff als "Startplattform" für jene Drohnen gedient haben könnte, die in der Nacht zum 22. September den dänischen Flugverkehr gestört hatten.
Der französische Präsident Emmanuel Macron sagte am Rande eines informellen Gipfels der EU-Staats- und Regierungschefs in Kopenhagen, die Besatzung des Schiffes habe "schwere Fehler" begangen, ohne nähere Angaben zu machen.
Das Schiff, das häufig die Flagge und den Namen gewechselt hat, wird von der EU als Teil der russischen "Schattenflotte" betrachtet und steht seit Februar auf der EU-Sanktionsliste. Als Schattenflotte werden die zahlreichen oft veralteten und unter fremder Flagge fahrenden Schiffe bezeichnet, mit denen Russland die wegen seines Angriffskriegs gegen die Ukraine verhängten Sanktionen umgeht, insbesondere das Öl-Embargo.
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