2011 ist Anwar S. als Anführer einer regimetreuen Miliz in Aleppo im Einsatz. Dort sollen er und seine Untergebenen im ersten Jahr des Bürgerkrieges in Syrien gewaltsam gegen Zivilisten vorgegangen sein. Nun wirft die deutsche Justiz S. Verbrechen gegen die Menschlichkeit vor.

Ermittler haben in Berlin einen mutmaßlichen Anführer einer Miliz der früheren syrischen Staatsführung unter Präsident Baschar al-Assad festgenommen. Ihm werden Verbrechen gegen die Menschlichkeit vorgeworfen, wie der Generalbundesanwalt in Karlsruhe mitteilte. Dazu zählten unter anderem Tötung und Folter.

Anwar S. soll Anführer einer Miliz in Aleppo gewesen sein, die für Assads Regime im Einsatz war. Mit der Schabiha-Miliz soll S. während des syrischen Bürgerkrieges zwischen Ende April 2011 und November 2011 bei acht Gelegenheiten nach dem Freitagsgebet mit Schlagstöcken oder anderen Werkzeugen auf Zivilisten eingeprügelt haben. Auch Elektroschocker seien eingesetzt worden.

Ziel sei gewesen, Proteste aufzulösen oder zu verhindern. Einen Demonstranten vor einer Moschee in Aleppo sollen Milizionäre so schwer verletzt haben, dass er schließlich starb.

Die Miliz soll zudem einige Demonstranten an Polizei oder Geheimdienste übergeben haben. Diese wiederum sollen die Menschen inhaftiert und misshandelt haben. S. soll am Mittwoch nach Karlsruhe gebracht und dort dem Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs vorgeführt werden, der über die Untersuchungshaft entscheidet.

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