New Yorks Bürgermeister Adams wird nicht bei den Wahlen am 4. November antreten. Der frühere Demokrat hatte sich nach einer Bestechlichkeitsanklage von US-Präsident Trump helfen lassen. Das nehmen ihm die New Yorker übel. Seinen Rückzug begründet er nun mit einer Medienschelte.
Im Rennen um die Bürgermeisterwahl in der Finanzmetropole und bevölkerungsreichsten US-Stadt New York am 4. November lichtet sich das Feld. Der unpopuläre Amtsinhaber Eric Adams, der vor vier Jahren als Kandidat der Demokraten angetreten war und nun als Unabhängiger firmierte, zog seine Kandidatur für eine Wiederwahl zurück. "Trotz allem, was wir erreicht haben, kann ich den Kampf um meine Wiederwahl nicht fortsetzen", sagte Adams in einem auf der Plattform X veröffentlichten Video. Grund seien unter anderem Spekulationen über seine Zukunft in den Medien. Zudem warf Adams der zuständigen Finanzkommission vor, Gelder zurückzuhalten und ihm so den Wahlkampf unmöglich zu machen.
Im April hatte Adams seine erneute Kandidatur für die Wahl im November angekündigt, nachdem eine Korruptionsklage gegen ihn durch Druck von US-Präsident Donald Trump fallen gelassen wurde. Adams, der seit 2022 im Amt ist, war vergangenes Jahr als erstes Oberhaupt der größten US-Stadt auf Bundesebene unter anderem wegen Bestechlichkeit angeklagt worden.
Nach Trumps Wahl zum US-Präsidenten näherte sich Adams diesem an, lobte Trump immer wieder öffentlich, flog zum Besuch nach Florida und ging sogar in eine der liebsten TV-Sendungen des neuen Präsidenten. Kurz darauf drängte Trump auf das Fallenlassen der Anklage. Wegen seiner Annäherung an Trump ist Adams bei vielen New Yorkern in Ungnade gefallen.
Cuomo gegen Parteilinken Mamdani
Als Favoriten gelten Umfragen zufolge der von den Demokraten aufgestellte Parteilinke Zohran Mamdani und der frühere Gouverneur des Bundesstaats New York, Andrew Cuomo. Letzterer ist ebenfalls Demokrat, unterlag aber bei den Vorwahlen der Partei gegen Mamdani und kandidiert deswegen als Unabhängiger. Mit dem Rückzug von Adamskönnten Cuomos Chancen steigen.
Angesichts steigender Lebenshaltungskosten hat Mamdani mit von ihm selbst als sozialistisch bezeichneten Positionen bei seiner jungen Anhängerschaft gepunktet - und die New Yorker Geschäftswelt aufgeschreckt. Der 33-Jährige Abgeordnete des Stadtparlaments wirbt für eine Mietpreisbremse, Gratis-Busverkehr und kostenlose Kinderbetreuung sowie städtische Lebensmittelläden. Finanzieren will er seine Pläne mit höheren Steuern für Unternehmen und für Bürger mit einem Jahreseinkommen von mehr als einer Million Dollar.
Vielfach war erwartet worden, Mamdanis als wirtschaftsfreundlich geltende Konkurrenten könnten einander gegenseitig Wählerstimmen abspenstig machen. Dazu zählt neben Adams und Cuomo auch der in Umfragen abgeschlagene Republikaner Curtis Sliwa. Der Ex-Polizist Adams kündigte nun an, mit Ende seiner Amtszeit am 1. Januar kommenden Jahres abzutreten. "Ich denke, das verbessert Cuomos Chancen deutlich", sagte US-Präsident Donald Trump der Nachrichtenagentur Reuters. "Ich begrüße das", sagte der aus New York stammende Republikaner.
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