Wegen der Personalnot der Bundeswehr sollen künftig auch ehemalige NVA-Soldaten als Reservisten herangezogen werden können. So fordert es der für Ostdeutschland zuständige Vizechef der Unionsfraktion, Sepp Müller. „Es wird Zeit, auf die Soldatinnen und Soldaten der NVA zurückzugreifen, die sich freiwillig zum Schutz unserer Freiheit melden", sagte Müller dem „Stern“.
Die Bundeswehr benötigte laut eigenen Planungen 200.000 Reservisten, die im Verteidigungsfall schnell einsatzbereit sind, und der Bundeswehrverband fordert laut Vorabbericht sogar eine Reserve von bis zu einer Million Männer und Frauen. „Aktuell gibt es aber nur 51.000 Reservisten“, sagt Müller.
Ausbildung zum Heimatschützer
„Ich wünsche mir Extrakurse für eine Ausbildung zum Heimatschützer“, sagte der Unions-Politiker. Diese sollten berücksichtigen, dass die Ex-NVA-Leute bereits wehrpflichtig gewesen seien. Am Ende stünde das Gelöbnis auf das Grundgesetz: „Wir feiern 35 Jahre Sieg der Freiheit über die Unfreiheit.“ Müller sagte: „Schon lange nicht mehr war unsere Freiheit so bedroht wie aktuell.“
Ehemalige NVA-Angehörige dürfen bislang nicht als Reservisten herangezogen werden. Das wurde so im Einigungsvertrag festgelegt. Einzige Ausnahme: Wenn sie nach der Wiedervereinigung in der Bundeswehr weiterbeschäftigt wurden. Das traf allerdings nur für rund 18.000 der mehr als 170.000 NVA-Soldaten zu.
Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke