Zum zweiten Mal binnen weniger Wochen führt die Hamas den Deutsch-Israeli Alon Ohel in einem Propagandavideo vor. Die Eltern sind geschockt vom schlechten Gesundheitszustand ihres Sohnes. Bundeskanzler Merz fordert seine Freilassung.
Bundeskanzler Friedrich Merz hat ein am Montag veröffentlichtes Geiselvideo der Hamas als menschenverachtend und unerträglich bezeichnet. In einem Post auf X schrieb Merz: "Hamas muss sofort alle Geiseln freilassen. Der Waffenstillstand muss jetzt kommen, das Leiden muss enden." Der 24-Jährige, den die Hamas in dem Video filmte, hat neben der israelischen auch die deutsche Staatsbürgerschaft.
Die Eltern des vor bald zwei Jahren in den Gazastreifen verschleppten Alon Ohel riefen Medien und Öffentlichkeit dazu auf, das Video nicht zu teilen und zu verbreiten. "Unsere Familie ist erschüttert und voller Schmerz" heißt es in einer vom Forum der Angehörigen verbreiteten Stellungnahme. Der beim Terroranschlag der islamistischen Hamas am 7. Oktober 2023 auf dem Nova-Festival entführte Musiker Alon Ohel erscheine dünn und ängstlich, hieß es von den Eltern. Es sei außerdem erkennbar, dass er auf dem rechten Auge das Sehvermögen verliere.
Videos als psychologisches Druckmittel
"Wir verlangen als Vorbedingung für jegliche Verhandlungen (...), dass Augenspezialisten Alon untersuchen und behandeln", schrieben Idit und Kobi Ohel in ihrer Stellungnahme. An Regierungschef Benjamin Netanjahu appellierten sie am Abend des jüdischen Neujahrsfests, das Leben junger Israelis liege in seiner Hand. "Brechen Sie nicht das Herz des israelischen Volkes", schrieben sie. Das Wichtigste sei nun, Alon und die anderen Geiseln zurück zu ihren Familien zu bringen.
Nach offiziellen israelischen Angaben befinden sich noch 48 Geiseln im Gazastreifen. Mindestens 20 sollen noch am Leben sein. Die Hamas hat wiederholt Geiselvideos veröffentlicht, die von der israelischen Seite als Terrorpropaganda bezeichnet werden. Teilweise hatten die Angehörigen einer Veröffentlichung der Videos in Teilen oder im Ganzen zugestimmt. Zuletzt hatten Bilder ausgehungerter Geiseln in Tunneln die Öffentlichkeit erschüttert.
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