Erst fliegen mehr als ein Dutzend russische Drohnen nach Polen, dann zwei Kampfjets des Kreml über eine Bohrinsel in der polnischen Ostsee. Jetzt reicht es Ministerpräsident Tusk. Er warnt Moskau deutlich.
Polen wird nach Angaben von Regierungschef Donald Tusk resolut auf Verletzungen seines Luftraums reagieren. Die Regierung sei bereit, die Entscheidung zu treffen, Flugobjekte abzuschießen, die in polnisches Territorium eindringen und eine Bedrohung darstellen könnten, sagte Tusk polnischen Medienberichten zufolge auf einer Pressekonferenz in Sierakowice. "Darüber gibt es absolut keine Diskussion", fügte er hinzu.
Anders verhalte sich die Lage in weniger eindeutigen Situationen. Dann müsse man vorsichtiger vorgehen und zweimal überlegen, bevor man eine Entscheidung treffe, die zu einer ernsthaften Eskalation des Konflikts führen könnte, sagte Tusk. Der polnische Ministerpräsident verwies auf den Vorfall am Freitag, bei dem sich zwei russische Kampfjets im Tiefflug einer polnischen Bohrinsel in der Ostsee näherten, ohne die polnische Staatsgrenze zu verletzen.
Tusk betonte zudem die Rolle der Verbündeten. Polen müsse sicher sein, dass diese den Vorfall genauso behandeln und Warschau im Falle einer Eskalation des Konflikts nicht allein dastehen würde.
Kreml provoziert mehrfach
Luftraumverletzungen durch Russland sorgten zuletzt für Unruhe unter den Nato-Verbündeten in Europa, immer wieder ist die Rede von Provokationen. So waren nach Angaben Estlands am Freitag drei russische Kampfjets etwa zwölf Minuten lang in den Luftraum eingedrungen. Russland bestritt diese Darstellung.
Bei einem russischen Luftangriff auf die Ukraine waren in der Nacht auf den 10. September eine große Zahl von Drohnen in den Luftraum Polens und damit der Nato geflogen. Die polnische Luftwaffe und andere Nato-Verbündete schossen erstmals einige der Flugkörper ab. Bislang wurden nach Angaben von Tusk in mehreren polnischen Gebieten im Osten und im Zentrum des Landes die Fragmente von 18 Drohnen gefunden. Keine davon sei bislang als bewaffnet oder gefährlich eingestuft worden. Die Suche nach Trümmern und deren Untersuchung sei aber noch nicht abgeschlossen, sagte der Regierungschef.
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