Fast zwei Jahre sind seit Beginn des verheerenden Kriegs im Gazastreifen vergangen. Obwohl weite Teile des Gebiets zerstört sind, kommt es sporadisch noch immer zu Raketenangriffen aus dem Küstenstreifen auf Israel. Tote gibt es nicht, anders als bei einem israelischen Einsatz.
Extremistische Palästinenser im nördlichen Gazastreifen haben erneut zwei Raketen auf Israel abgefeuert. Die israelische Armee teilt mit, ein Geschoss sei von der Raketenabwehr abgefangen worden und das zweite in einem offenen Gebiet eingeschlagen. Zuvor habe es in der Hafenstadt Aschdod nördlich des Gazastreifens und in einem anderen Gebiet weiter östlich Raketenalarm gegeben.
Berichte über Verletzte liegen nicht vor. Es ist unklar, ob es sich um einen Angriff der Hamas oder einer anderen palästinensischen Terrororganisation handelt. Bisher hat sich niemand zu dem Angriff bekannt.
Seit Beginn des Gaza-Kriegs vor fast zwei Jahren war Israel mit Tausenden Raketen aus dem Gazastreifen attackiert worden. Derartige Angriffe sind seit der Verstärkung des Militäreinsatzes auf die Stadt Gaza aus der Luft und am Boden in den vergangenen Wochen selten geworden. Ziel der Offensive ist laut israelischer Angaben die vollkommene Zerstörung der radikalislamischen Hamas.
Tödlicher Angriff am Samstag
Die Hamas-Zivilschutzbehörde im Gazastreifen meldete ihrerseits am Morgen sechs Todesopfer durch israelische Angriffe. Demnach hat das israelische Militär in der Nacht die Stadt Gaza angegriffen. Am Samstag wurden palästinensischen Angaben zufolge fast 90 Menschen im Gazastreifen bei israelischen Angriffen getötet, die meisten davon in Gaza-Stadt.
Das israelische Militär sagt, bei den Angriffen am Samstag seien Schächte und mit Sprengfallen versehene Gebäude zerstört worden. Die Hamas veröffentlichte auf der Plattform Telegram ein Bild der von ihr festgehaltenen Geiseln und erklärte, deren Leben sei durch die israelische Militäroperation in Gefahr.
Bis zu 20 zerstörte Hochhäuser
Israelischen Medien zufolge haben seit Anfang September mehr als 500.000 Menschen die Stadt verlassen. Die Hamas bestreitet dies und gibt an, dass nur knapp 300.000 Menschen gegangen und etwa 900.000 noch dort sind, darunter auch israelische Geiseln.
Die israelischen Streitkräfte kontrollieren die östlichen Vororte von Gaza-Stadt und beschossen in den vergangenen Tagen die Viertel Scheich Radwan und Tal al-Hawa. Von dort aus könnten sie in die zentralen und westlichen Teile der Stadt vorrücken, in denen sich die meisten verbliebenen Einwohner aufhalten. Nach Schätzungen des Militärs wurden in den vergangenen zwei Wochen bis zu 20 Hochhäuser in Gaza-Stadt zerstört.
Anerkennung des Palästinenserstaats
Die Hamas und ihre Verbündeten hatten Israel am 7. Oktober 2023 brutal überfallen und damit den Gaza-Krieg ausgelöst. Bei dem Großangriff wurden mehr als 1200 Menschen getötet, 251 weitere wurden als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Von den Geiseln werden noch 48 im Gazastreifen vermisst. Schätzungen zufolge sind nur noch 20 von ihnen am Leben.
Als Reaktion auf den Überfall geht Israel seither massiv militärisch im Gazastreifen vor. Dabei wurden nach unabhängig nicht überprüfbaren Angaben der Hamas-Behörden bislang mehr als 65.000 Menschen getötet. Ein Großteil der Bevölkerung wurde vertrieben und ein Großteil der Gebäude wurde zerstört.
Ein internationales Expertengremium hat für den nördlichen Teil des Gazastreifens eine Hungernot ausgerufen. Israel dagegen erklärt, die Hungerkrise werde übertrieben dargestellt: Die Hamas könne den Krieg beenden, wenn sie kapituliere, die Geiseln freilasse, sich entwaffne und auflöse. Die Hamas erklärt, sie werde sich nicht entwaffnen, solange kein palästinensischer Staat errichtet sei. Am Montag möchten zehn Länder einen Palästinenserstaat anerkennen, darunter Australien, Belgien, Großbritannien und Kanada.
Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke