Zur Unterbringung von Asylbewerbern steht künftig auch in der Landeshauptstadt München ein sogenanntes Ankerzentrum zur Verfügung. Der neue Standort biete Platz für bis zu 900 Bewohnerinnen und Bewohner, sagte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) bei einem Besuch zur Eröffnung der neuen Einrichtung in der Garmischer Straße im Westen Münchens – ein ehemaliges Hotel.
Weiter: „Der neue Standort mit modernem Ankunftszentrum und Kurzaufnahme bietet optimale Bedingungen für eine geordnete Registrierung von Asylsuchenden und passt perfekt in die Migrationswende, die erfolgreich von der neuen Bundesregierung und der bayerischen Staatsregierung vorangetrieben wird.“ Der neue Standort ist künftig die erste Anlaufstelle für neue Asylbewerber im Regierungsbezirk Oberbayern.
Auf elf Stockwerken stehen den Bewohnern 328 Zimmer zur Verfügung. Ferner sind laut der Regierung von Oberbayern im Gebäude in ausreichender Anzahl Sanitärräume, Möglichkeiten zum Waschen und Trocknen von Kleidung, Räume zur Freizeitgestaltung, Gebetsräume sowie Büros für die Verwaltung vorhanden. Die Verpflegung der Bewohner erfolgt über eine zentrale Essensausgabe im Speisesaal. Ein Sicherheitsdienst ist an sieben Tagen in der Woche rund um die Uhr verfügbar. Ebenso gibt es eine Kleiderkammer zur Grundausstattung der neu Ankommenden.
In Bayern insgesamt acht Ankerzentren
Bayernweit gibt es damit acht Ankerzentren, welche aber meist noch weitere Standorte haben - abgesehen von Oberbayern eines pro Regierungsbezirk. Die Bezeichnung steht für „Zentrum für Ankunft, Entscheidung, Rückführung“. Kritiker bemängeln, dass die Menschen in den Zentren isoliert werden.
Herrmann sieht das anders, aus seiner Sicht hat sich das 2018 eingeführte Konzept bewährt: „Es ermöglicht eine schnellere und effizientere Abwicklung der Asylverfahren und sorgt dafür, dass Asylbewerber das gesamte Verfahren in den Anker-Einrichtungen durchlaufen.“
Ministerpräsident Markus Söder hatte das neue Ankerzentrum in München erstmals in einer Grundsatzrede angekündigt. Er begründete dies damals damit, dass sich die Landeshauptstadt in Relation zu ihrer Größe und Einwohnerzahl mehr bei der Aufnahme von Flüchtlingen engagieren müsse.
Damals waren viele Ankerzentren im Land stark ausgelastet. Das hat sich aber inzwischen geändert. Die Zugangszahlen nach Bayern sind in den vergangenen Monaten deutlich gesunken. In diesem Jahr kamen bis Ende August rund 8.900 Asylsuchende nach Bayern, im Vorjahreszeitraum waren noch rund 23.000.
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