Am vergangenen Mittwoch drangen russische Drohnen in den Luftraum Polens ein. Präsident Karol Nawrocki ruft die Nato zu stärkerer Abschreckung auf. Zudem unterstützt er Trumps Forderung nach einem Stopp aller Ölimporte aus Russland.

Nach dem massiven Eindringen russischer Drohnen auf Nato-Gebiet fordert der neue polnische Präsident Karol Nawrocki die Nato zu verstärkten Anstrengungen zur Abschreckung auf. "Wir müssen alles tun, um für einen Krieg bereit zu sein. Denn nur das gibt uns Frieden", sagte er der "Bild" in Warschau. Er gehe davon aus, dass es "solche Angriffe auf Nato-Territorium" nicht mehr geben werde. "Die Nato wird noch besser vorbereitet sein."

Seit mehr als dreieinhalb Jahren führt Moskau seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine. In der Nacht auf Mittwoch drangen nicht nur einzelne russische Drohnen in den Luftraum Polens und damit der Nato ein, sondern mindestens 19 Flugobjekte. Erstmals schossen die polnische Luftwaffe und Nato-Kräfte in Polen diese Drohnen ab. Trümmer wurden weit verteilt über das Land und einige Hunderte Kilometer von der Ostgrenze entfernt gefunden.

Kein Pole getötet

Nawrocki bekräftigte, er habe keinen Zweifel, "dass es ein direkt aus Moskau gesteuerter Angriff war. Es ist eine Art Angriff, der zeigt, zu was Wladimir Putin fähig ist." Obwohl nur drei oder vier von 19 Drohnen abgeschossen wurden, zeigte sich der Staatschef zufrieden: "Sie haben keinen polnischen Soldaten, keinen Polen getötet."

Nawrocki sagte, er befürworte die Forderung von US-Präsident Donald Trump an die Nato-Mitglieder, alle Öl-Importe aus Russland einzustellen. "Alle Länder, die Frieden und Freiheit wollen, sollten die Subventionierung der Russischen Föderation aufgeben", unterstrich Nawrocki. Geschäfte mit Russland würden Moskau nur ermuntern: "Und dann kann das passieren, was in der Ukraine passiert ist." Gemeint mit Trumps Forderung sind unter anderem Ungarn und die Slowakei, aber auch Frankreich, das russisches Öl aus Indien importiert.

Europa soll Trump bei Verhandlungen unterstützen

Nur Sanktionen und Trump könnten Druck auf Putin ausüben, sodass der Krieg beendet und die territoriale Integrität der Ukraine bewahrt werde, betonte Nawrocki. Trump sei der einzige Anführer der freien Welt, der solche Verhandlungen führen könne. Europa sollte "ihn in diesen Anstrengungen unterstützen".

Nawrocki kommt heute zum Antrittsbesuch nach Berlin. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier wird seinen rechtskonservativen Kollegen mit militärischen Ehren vor dem Schloss Bellevue begrüßen und anschließend ein Gespräch mit ihm führen. Später trifft sich Nawrocki mit Bundeskanzler Friedrich Merz zu einem Meinungsaustausch.

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