Bei den Kommunalwahlen in Nordrhein-Westfalen sind fast 14 Millionen Menschen wahlberechtigt. Sie ist auch ein Stimmungstest für den Bund. Ersten Hochrechnungen zufolge geht die CDU daraus als Sieger hervor, doch die höchsten Gewinne fährt eine andere Partei ein.

Bei der Kommunalwahl in Nordrhein-Westfalen ist die CDU laut einer ersten Hochrechnung für den Westdeutschen Rundfunk (WDR) erneut stärkste Kraft geworden, während die SPD leichte Verluste hinnehmen musste. Die CDU von Ministerpräsident Hendrik Wüst kann bei dem Urnengang landesweit mit 34,6 Prozent der Stimmen rechnen, wie die Hochrechnung von Infratest dimap ergab.

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Laut der zweiten WDR-Hochrechnung für die NRW-Kommunalwahlen kommt die CDU nun auf 34,6 Prozent (plus 0,3). Die SPD erreicht nur noch 21,9 Prozent (minus 2,4). Die AfD kann mit 16 Prozent ihr Ergebnis von 2020 verdreifachen (plus 10,9). Die Grünen verlieren dagegen stark und landen bei 12,4 Prozent (minus 7,6). Die Linke erreicht 5,1 Prozent (plus 1,3), die FDP nur noch 3,2 Prozent (minus 2,4).

Rund 13,7 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner waren dazu aufgerufen, bis zur Schließung der Wahllokale um 18.00 Uhr ihre Stimme abzugeben. Zur Wahl standen unter anderem auch die Oberbürgermeister von Köln und Düsseldorf. Die Kommunalwahl im bevölkerungsreichsten Bundesland gilt als erster großer Stimmungstest wenige Monate nach der Bundestagswahl.

Landesweit entschieden die Bürgerinnen und Bürger über die Zusammensetzung von Kreistagen, Stadtparlamenten, Gemeinderäten sowie Regionsversammlungen. Zudem standen zahlreiche Bürgermeister und Landräte zur Wahl. Die Wahl fand in 427 Kommunen statt, darunter waren 396 Städte und Gemeinden sowie 31 Kreise.

Stimmungstest für den Bund

Die Kommunalwahl im einwohnerstärksten Bundesland ist die letzte große Wahl in diesem Jahr in Deutschland. Wegen der hohen Zahl der Wahlberechtigten ist die Abstimmung ein erster politischer Stimmungstest für die schwarz-rote Bundesregierung unter Kanzler Friedrich Merz. NRW hat mehr Wahlberechtigte als alle ostdeutschen Bundesländer zusammen.

Rund 13,7 Millionen Bürger waren zu den Kommunalwahlen im bevölkerungsstärksten Bundesland aufgerufen. Sie konnten darüber abstimmen, wer in den nächsten fünf Jahren die politischen Entscheidungen in ihren Wohnorten treffen soll.

Vergeben werden rund 20.000 Mandate in den Räten von 396 Städten und Gemeinden, den 31 Kreistagen sowie im Ruhrparlament des Regionalverbands Ruhr. Gewählt werden auch Bürgermeister, Oberbürgermeister (OB) und Landräte. Seit 1999 hat die CDU bei Kommunalwahlen in NRW regelmäßig landesweit die meisten Stimmen geholt.

Wüst: AfD-Ergebnis "muss uns zu denken geben"

Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst hat besorgt auf die deutlichen Zugewinne der AfD bei den Kommunalwahlen in NRW reagiert. "Dieses Ergebnis muss uns zu denken geben, kann uns auch nicht ruhig schlafen lassen. Selbst meine Partei nicht, die diese Wahl so klar gewonnen hat", sagte Wüst im ARD-"Bericht aus Berlin".

Dass die AfD ihr Ergebnis im Vergleich zur vergangenen Kommunalwahl voraussichtlich mehr als verdreifacht habe, stelle alle demokratischen Parteien vor Herausforderungen. Alle müssten sich nun fragen: "Was sind die richtigen Antworten in Sachen Armutsmigration? Sind alle Teile unserer Sozialsysteme wirklich gerecht? Was ist mit Problemimmobilien?", sagte Wüst.

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