Bei einer Demonstration gegen Migration sind in London nach Schätzungen der Polizei mehr als 100.000 Menschen auf die Straße gegangen. Angeführt und organisiert wurde der Aufzug von dem bekannten britischen Rechtsextremisten Tommy Robinson. Auf Plakaten und Fahnen waren Slogans für eine schärfere Asylpolitik zu lesen – etwa „Stoppt die Boote“ oder „Schickt sie nach Hause“, wie unter anderem der Sender Sky berichtete.
Die Veranstalter nannten deutlich höhere Zahlen. Organisator Robinson meldete sich mehrfach online zu Wort und behauptete auf X, dass mehr als eine Million Menschen gekommen seien. Dazu teilte er Drohnenaufnahmen, die seine Behauptung stützen sollten.
Die Teilnehmer bei einer Gegendemonstration schätzte die Polizei auf etwa 5000. Genaue Zahlen seien bei solchen Großveranstaltungen allerdings schwer zu schätzen, hieß es. Man verwende Aufnahmen von Überwachungskameras und Polizeihubschraubern. Zuvor hatte die Polizei bekannt gegeben, dass sie 1600 Beamte einsetzen werde, um Robinsons Unterstützer und seine Gegner auseinanderzuhalten.
Der von Robinson organisierte Marsch stand unter dem Motto „Einigt das Königreich“, („Unite The Kingdom“), die Veranstalter selbst bezeichneten sich auch als „Free Speech Festival“, als ein Festival der Meinungsfreiheit. Zudem sollte auch des am Mittwoch erschossenen, rechtskonservativen US-Aktivisten Charlie Kirk gedacht werden.
Bereits kurz nach Mittag waren die Straßen im Zentrum Londons rund um Waterloo voller Menschen mit Union-Jack-Flaggen und englischen Flaggen. Einige Teilnehmer skandierten auch Parolen gegen Premierminister Keir Starmer und trugen migrationskritische Plakate mit Aufschriften wie „Schickt sie nach Hause“. Andere hatten US-amerikanische und israelische Flaggen dabei, auch zahlreiche „MAGA“-Mützen von US-Präsident Donald Trump waren zu sehen.
„Ich bin kein Rassist, ich stelle nur die demografische Entwicklung fest“, sagte der 28-jährige Ritchie bei der Demo. Die Ankunft irregulärer Migranten in Großbritannien bezeichnete er als „Invasion“. Für den jungen Mann, der mit drei Freunden aus Bristol nach London kam, ist Robinson ein „Held“.
Der 42-jährige Robinson, der mit wahrem Namen Stephen Yaxley-Lennon heißt, ist der Gründer der rechtsextremen English Defence League. Der wegen seiner Positionen gegen Einwanderung und Islam bekannte Robinson wurde mehrfach verurteilt, unter anderem wegen Störung der öffentlichen Ordnung. 2018 und 2024 war er zeitweise auch im Gefängnis.
Der Marsch begann den Berichten zufolge in der Nähe der Waterloo Bridge und soll am Südende von Whitehall enden. Dort soll eine Kundgebung mit zahlreichen in der Szene prominenten Rednern stattfinden.
Erwartet werden unter anderem Auftritte des US-Journalisten Steve Bannon, der rechtspopulistischen Kolumnistin Katie Hopkins, des umstrittenen kanadischen Psychologen Jordan Peterson und des französischen Politikers Eric Zemmour. Auch der AfD-Europaabgeordnete Petr Bystron soll eine Rede halten. Bystron rief auf seinem X-Account zur Teilnahme an der Veranstaltung in London auf.
In den vergangenen Wochen hatte Großbritannien einen Anstieg der Zahl von sogenannten „Bootsmigranten“ erlebt, die in Schlauchbooten den Ärmelkanal überquerten. Parallel dazu stiegen auch die Asylanträge. Premierminister Keir Starmer (Labour) hatte noch im Wahlkampf versprochen, die illegale Migration zu bekämpfen.
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