Zwar wertet die Nato die Verletzung des polnischen Luftraums durch russische Drohnen nicht als Angriff. Eine Reaktion auf die Eskalation durch Moskau folgt trotzdem: Das Verteidigungsbündnis kündigt eine neue Initiative an der Ostflanke an - der Einsatz startet "sofort".

Nach dem Eindringen russischer Drohnen in den polnischen Luftraum hat die Nato eine Verstärkung ihrer Ostflanke angekündigt. "Die Nato startet den Einsatz Eastern Sentry (Ost-Wächter), um unsere Verteidigungsposition entlang unserer Ostflanke weiter zu stärken", sagte Nato-Generalsekretär Mark Rutte in Brüssel. Der Militäreinsatz werde "eine Reihe von Ressourcen" aus Ländern wie Deutschland, Dänemark, Frankreich und Großbritannien umfassen ", fügte er hinzu.

Zusätzlich zu "traditionellen militärischen Fähigkeiten" werde die Maßnahme "auch Elemente umfassen, die speziell auf die besonderen Herausforderungen im Zusammenhang mit dem Einsatz von Drohnen ausgerichtet sind", erläuterte der Nato-Generalsekretär. Der Oberbefehlshaber der Nato-Truppen in Europa, General Alexus Grynkewich sagte, er habe den Einsatzbefehl bereits gegeben, der neue Einsatz starte "sofort".

In der Nacht zum Mittwoch waren mindestens 19 Drohnen tief in den Luftraum des EU- und Nato-Lands Polen eingedrungen. Mehrere der Drohnen wurden abgeschossen. Polen und Nato-Verbündete wie Deutschland verurteilten den Vorfall als gezielte Provokation gegen das gesamte westliche Militärbündnis.

Russische Botschafter einbestellt

Deutschland kündigte im Anschluss an, die Zahl der zur Überwachung des polnischen Luftraums eingesetzten Eurofighter-Kampfjets von zwei auf vier zu verdoppeln. Frankreich kündigte die Bereitstellung von drei Rafale-Kampfjets für die Überwachung der Nato-Ostgrenze an.

Frankreich, Polen, Schweden, die Niederlande, die Tschechische Republik, Rumänien, Belgien, Spanien und die EU hatten deshalb bereits die russischen Botschafter oder Geschäftsträger der russischen diplomatischen Vertretungen einbestellt.

Seit Kriegsbeginn haben Polen und die Nato-Staaten im Baltikum immer wieder Verletzungen ihres Luftraums durch russische Drohnen gemeldet. Bislang waren aber nie derart viele Drohnen in den Luftraum eines Nato-Mitglieds eingedrungen, zum ersten Mal wurden zudem russische Drohnen abgeschossen.

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